Das Internet lobt sich ja einen Ast, was diese Illuminati Hotties und ihr neues Album mit dem echt langen Namen „FREE I.H: This Is Not The One You’ve Been Waiting For“ angeht. Raus gekommen ist das Ding auf Big Scary Monsters Records. Aus dem Vertrag mit Tiny Engines haben Sie sich nämlich wegen der wohl ein oder anderen unguten Machenschaft heraus gekauft. Da bin ich sehr gespannt, ob ich auf die Lob-Lokomotive aufspringen werde!
Indie-Pop steht da als Genrebeschreibung. Also mal sehen.
Bis man so recht gemerkt hat, was eigentlich passiert, ist der erste Song mit seiner Laufzeit von 1:14 min auch schon durch. Dreckige Gitarren, drückendes Schlagzeug, könnte auch ein älterer Idles-Track sein.
Und dann wird der Gaul gesattelt und los geht der wilde Ritt durch den Genrewald! Ohne Rücksicht auf Verluste, in vollem Galopp einmal durch alles durch. Sarah Tudzins Stimme drückt nach vorne was nach vorne geht! Ballert gut los was da abgeliefert wird, sowohl was das Musikalische angeht, als auch den Sound betreffend. Was so gesehen kein Wunder ist, denn die gute Frau ist was Sound Engineering angeht ziemlich fit und war hauptamtlich für den Klang des Albums verantwortlich.
Nach zwei Songs die für mich jetzt nicht wirklich irgendwelche Popelemente enthalten haben, kommen diese dann in Song Nummer drei doch sehr deutlich rüber. Dafür, dass Sarah laut dem Song die Leute „always down lettet“, bin ich aber ganz happy. Kein fröhliches Thema aber so fröhlich und poppig umgesetzt, dass das mit dem Beinzucken gar nicht zu vermeiden ist. Wie musikalisch versiert die Illuminati Hotties aus dem schönen California sind und wie wenig hier auf irgendwelche Genre-Festlegungen gegeben wird, demonstrieren die vier mit dem Lateinamerikanisch angehauchten nächsten Song.
Die Genre-Sau wird hier wirklich über die gesamte Länge des Tonträgers (die für 12 Songs mit ca. 24min nicht wirklich lange ist) von den Mitgliedern einer verrückten Zirkusvorstellung mit brennenden Fackeln und wehenden Fahnen durchs Dorf gejagt.
Und hier komme ich eigentlich auch schon zum Punkt, ich bin absolut hin und weg vom Abwechslungsreichtum und der Energie, die hier auf die 12″ gebannt werden. Starkes Teil. Und weil ja auch die elektronische Musik ein Genre ist, welches es verdient hat mal mit verwurstet zu werden, wird auch genau das noch gemacht. Die Songs „content//bedtime“ und „free4all“ raub-fischen im Steampunk mit electronic Noise ködern und sind dabei auch recht erfolgreich.
Also ums kurz zu machen: Ich glaube, ich wurde vom Ticketzwicker zum Lob-Lokomotivführer. Dieses Album ist ein gutes. Von vorne bis hinten. Habe nix zu meckern. Und weil das irgendwie alle machen hier eine Aufzählung der Bands die man hier grob mit einordnen könnte:
Idles
Frensh Press
Jeff Rosenstock
The Beths
Hinds
Aber das sind nur grobe Ideen weil es mir schon recht schwerfällt die Illuminati Hotties in ne Schublade zu räumen. Daher, lasst die Schubladen mal offen, ab und an ne Socke im Buxenfach bringt Abwechslung.
Auch das Cover und die Rot/Weiße Platte, passen gut zum Gesamteindruck!
Platte mit klarer Kaufempfehlung. Gibt’s z.B. HIER.
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