Indigo De Souza ist eine Alternative-Indie-Künstlerin, die in ihren Platten die Tabu-Themen Tod, Schmerz, Sex und Liebeskämpfe mit unverblümter, vulgärer Lyrik verkörpert, die von Selbstakzeptanz und persönlichen Zweifeln handelt. Fast ihre gesamte Musik begleitet den Hörer bei seinen Versuchen, widrige Umstände zu überwinden, und ihr jüngstes Album “All of This Will End”, herausgekommen bei Saddle Creek, bildet da keine Ausnahme.
Das Album beginnt mit einem fröhlichen, tanzbaren Groove. Das subtile und luftige “Time Back” bringt das Publikum mit einer leichten Berührung zum Zuhören und verwandelt sich in ein wunderschönes, elektronisches Brausen. Auf halber Strecke geht der Song in eine experimentelle, ambiente Energie über, die von einer rätselhaften Präsenz erfüllt ist. Indigo De Souza klagt: “I’m sad / I’m tired / I want my time back” in einem geradlinigen, niedergeschlagenen Ton, ähnlich wie bei Songs wie “Kill Me” von ihrem zweiten Album “Any Shape You Take”. “Time Back” zeigt beide Seiten des Albums: den müden, düsteren Ton und die verworrenen, hellen Melodien, die das Projekt mit einem Gefühl von Tragik erfüllen. Indigo De Souza bietet uns aber nicht nur Melancholie, sondern auch gelegentliche Einblicke in glücklichere Erinnerungen. Darunter fällt auch die Akzeptanz des Verlustes von Freunden oder früheren Partnern.
“Losing”ist ein Stück über den Verlust von Freunden, die in den Sommermonaten wegziehen. Sein Sound kämpft gegen Windmühlen, oder anders gesagt darum, zwischen den rockigeren und Synthie-Tracks gegenzusteuern, besonders wenn er zwischen den kraftvollen Songs “You Can Be Mean” und “Wasting Your Time” platziert wird. Songs wie “You Can Be Mean” werden dadurch verbessert, da es den klagenden, ernsten Ton des Songs noch verstärkt. “Wasting Your Time”, bietet einen druckvollen, rockigen Sound. Es hat eher einen unscharfen, melancholischen Sound, mit einem Refrain, der “Wasting Your Time” wiederholt. Im Vergleich zu beispielsweise “You can be mean” und “All of this will end” ist “Wasting your time” eher glanzlos. Keine Zeitverschwendung, aber halt nicht so spannend. Es folgt “Parking Lot”, der mit dem gehauchten Gesang von De Suouza verzweifelt klingt, den aber kraftvollen und durchaus ergreifenden Text unterstreicht. Dieser beklagt die Schwierigkeiten des täglichen Lebens, wobei De Souza den Kampf um das Funktionieren in einfachen, menschlichen Situationen zum Ausdruck bringt.
“Not My Body” ist das erste Stück auf dem Album, das neben dem rockigen Sound auch eine schöne, schräge Country-Gitarre enthält. Der Song zeichnet sich durch einen wellenförmigen, opernhaften Gesang und einen eigenartigen, experimentellen Ambient-Mix aus, was ich in Indigo De Souzas vorherigen Alben so bisher nicht hörte. Während der Song sehr minimalistisch beginnt, baut er sich zu etwas Großem auf. Der Gitarrensound bleibt bei “Younger & Dumber” erhalten, während De Souza eine gospelartige Atmosphäre schafft. Das abschließende “Younger & Dumber” behält die schrille Gitarre von “Not My Body” bei, während De Souzas mitreißender Gesang eine gospelartige Atmosphäre schafft.
Das Vinyl, das vor mir liegt, ist ein “Crimson Sundown” – Rot. Bei JPC ist auch ein transparentes Grün als limitierte Indie-Exclusive-Edition zu bekommen! Das Bild auf dem Cover und alles Zeichnerische wurde von Indigos Mutter gestaltet, mit der sie eine sehr innige Mutter-Tochter-Beziehung pflegt.
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Viel Spaß beim Hören und Entdecken!