Drei Jahre nach der self titled-CD und einzelnen Song Releases, die alle auf dem Album “The Contact“ zu finden sind, hat das Linzer Trio INTRA im März 2019 den ersten Langspieler bei StoneFree Records veröffentlicht.
In Stoner-Rock-Manier beginnt die erste Nummer “You Had Better Take Care” und bald setzt auch Bianca Ortner – die Bassistin der Kapelle – mit poppig-rockiger Stimme ein. Im darauffolgenden Teil verliert sich die Schwere des Genres, da der Schlagzeuger [Lukas Aichinger] vom Grundbeat auf technische Spielereien wechselt, jedoch kehren die rockigen Elemente im Refrain wieder zurück und werden teils von den Backing Vocals [Hannes Pröstler, der für das Gitarrenriffing zuständig ist] begleitet. Nach diesem Muster setzt sich der Song fort und findet gegen Ende mit einer verschnörkelt-progressiven Variation der Melodie einen überraschenden Abschluss.
Ähnlich ist die zweite Nummer “Uninvited Roomer” aufgebaut, wobei der Chorus-Gesang bereits im Übergangspart zum ersten Refrain einsetzt und dieser von einem gekonnten Gitarrensolo abgeschlossen wird; der Schluss des Songs ist wiederum durch Versatzstücke des Grundriffs gekennzeichnet. Beim nachfolgenden Song “Spiral Down” fällt der Gesang sehr prägnant aus und vor dem letzten Teil wird’s dann etwas beschaulicher, der schließlich mit einem schweren Riffing endet. Die vierte Nummer “Storm” unterscheidet sich von den anderen, da sie mit einem sphärischen Part beginnt, in den Refrains rockiger ist und ihren Höhepunkt in einem Gitarrensolo – begleitet von hervorstechenden Bassläufen und einem Percussionteil – findet: auch ein Video wurde gleich mitproduziert!
Durch eine sphärische Grundstimmung ist auch der darauffolgende Song “Illusion” gekennzeichnet, der durch ein schweres Riff in den Refrains unterbrochen wird und gegen Ende in einem Gitarrensolo, gepaart mit Bassläufen, einen rockigen Ausklang findet. Die vorletzte Nummer “Nobody‘s Watching You” beginnt mit einem verschnörkelt-progressiven Teil, der den Song dominiert. In den Refrains setzt sich der Stoner-Rock Anteil durch, mit dem diese Nummer – eingeleitet von einem Gitarrensolo – letztendlich ausklingt. Das Album endet mit “Point Of View”, eine Kombination von Prog-Rock und sphärischen Klängen, das dann doch sehr poppig rüberkommt.
Die Musiker*innen von INTRA sind durchaus technisch versiert und wie anhand eines Livevideos zu erkennen ist, kann nicht von einer reinen Studioband gesprochen werden. Mit der Selbstbezeichnung als „Austria’s finest Prog/Stoner-Rock trio“ [vgl. https://intraofficial.bandcamp.com/album/the-contact] ist die Latte doch sehr hoch gelegt: das musikalische Endprodukt wirkt doch etwas artsy-fartsy und zu verschnörkelt für meinen (Kunst-)Begriff; so auch einige Texte, die im Innenteil des Klappcovers abgedruckt sind.
Insgesamt ist “The Contact” ein tadellos produziertes Album mit vollem Sound, aber keine leichte Kost, die im Hintergrund läuft und dann doch konzentrierte Aufmerksamkeit verlangt.
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