Das Album startet mit einem unerwarteten Soul und Gospel. Und wie das Album “Allen Keys & Broken Bits” von Jaimi Faulkners, mit dem Opener “Catch me if you can” mit der Tür ins Haus fällt, mache ich das hier auch einfach mal. Es folgen zehn Songs, in denen sich die Gitarren der Welt zu einem Sound irgendwo zwischen Singer-Songwriter, Rock, Country, Folk vereinigen und dem oben schon genannten Soul und Gospel und ein bisschen Pop schlägt auch hier und da die Saiten an. Also insgesamt elf Songs, die einfach Laune machen. So auf dem Balkon mit der ersten Frühlingssonne und den Boxen ziemlich aufgedreht ist das Leben zwar immer noch nicht das einfachste, aber für den Moment schon ziemlich okay. Und “Allen Keys & Broken Bits” ist ein guter Soundtrack, um mal kurz Pause zu machen. “Weight off My Shoulders” läuft gerade und ich scheitere daran, die Anzahl der Saiteninstrumente zu zählen, die in Harmonie gemeinsam Jaimi Faulkners warme Stimme begleiten.
Spätestens bei “Burning Love” hat man wahnsinnig Bock nochmal Teenager- Like, aber mit dem jetzigen Wissen und dem Bewusstsein um der eigenen Endlichkeit und der Endlichkeit des Moments, an einer Häuserecke im Licht einer Baustellenbeleuchtung zu knutschen. Das Album transportiert Unbeschwertheit mit dem Wissen, dass das Leben eben nicht Unbeschwert ist. Es hat Power und Tiefe, auch melancholischere Klänge wie in “Wildfire”, dennoch empowernd, nie resignierend.
Wer mal rund 47 Minuten Pause vom Inneren und/ oder äußeren Chaos braucht, dem empfehle ich “Allen Keys & Broken Bits”. Ein Album wie herbe Schokolade mit einer Tasse schwarzem Kaffee. Kann man natürlich auch alles drei gemeinsam konsumieren. Falls die Zeit nicht für die volle Albumlänge reicht, dann nehmt euch wenigstens kurz Zeit für “All Roads Lead to Rome”.
Vielleicht schreibe ich diese Review gerade im kompletten sonnenstrahlenbedingten Endorphinrausch, ist mir egal. Es passt einfach gerade in diesem Moment alles ganz hervorragend zusammen und wie Florian Weber so trefflich in seinem Roman “Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken” schreibt: “Musik macht alles größer”. Stimmt, Musik ist Wirkverstärker.
“Allen Keys & Broken Bits”, aufgenommen zum größten Teil in der Duisburger Tresorfabrik, ist am 11.02. auf Make My Day Records erschienen und ist das zehnte Album des gebürtigen Australiers.
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