Jowday. Das gefällt. Das gefällt sogar sehr. Das Problem ist nur, ich muss das Gehörte jetzt in Worte fassen, für euch da draußen irgendwie greifbar machen. Doch wie nur? Jowday sind von allem viel und somit innerhalb von rund 400 Wörtern schwer zu (be)greifen. Am besten, ich beginne mit dem Naheliegenden. Auf “7 Good Reasons Why You Should Give Your Money To Jowday” befinden sich – (folge)richtig – sieben Songs. Gut. Das war schon mal einfach.
Weiter im Text. Jowday kommen aus Turin. Auch einfach und auch informativ. Nur nicht sonderlich hilfreich, denn zumindest mir ist keine spezifische Turiner Szene bekannt, wo man jetzt sagen könnte: “Ach so, die sind aus Turin, na dann ist doch alles klar”. Etwa so wie mit Seattle und dem Grunge, damals. Wobei… das hilft jetzt schon ein bisschen weiter, denn grungige Elemente haben die Songs allesamt zu bieten. Der Gitarrensound dann so ein bisschen wie der von J. Mascis – sowohl solo als auch bei Dinosaur Jr. – in cleanen wie auch in Gain-Momenten und die Snare auffallend grell, fast schon wie im 90er-Crossover. Das Gesangsspektrum bewegt sich irgendwo zwischen Cedric Bixler-Zavala von At The Drive-In und Kim Deal von den Breeders und es tut Jowday richtig gut, dass die drei Bandmembers Omar, Allegra und Pole sich allesamt am Gesang beteiligen.
Gut, hätten wir den Soundradius mal grob umrissen, mit den genannten Bands ein paar Referenzen in den Ring geworfen und vielleicht habt ihr jetzt auch schon ein kleines bisschen ein (Klang)bild im Kopf? Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Detail – und das macht Jowday dann auch irgendwie zum Punk. Die Band schafft es, mit minimalistischen Mitteln absolut interessante Songs zu schreiben. Eine Kunst, der viele Bands hinterherhecheln, die aber nur die wenigsten auch erreichen. Unter diesen Umständen wünsche ich mir für den nächsten Release den Namen “25 Good Reasons Why You Should Give Your Money To Jowday”. Mindestens. Der Name dann Programm, logisch.
Mit dem Artwork machen es mir Jowday leider genau so schwer wie mit ihrer Musik. Ich kann beim besten Willen nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das da auf dem Cover jetzt fließende Lava, eine übel eiternde Brandwunde oder doch einfach nur etwas zu lange gebackener Pizzakäse ist. Einigen wir uns auf letzteres. Quattro Formaggi. Denn ähnlich wie auf dieser spitzenmäßigen Pizzaerfindung gibt es auf dieser Platte zwar nicht alles, aber doch schon ganz schön vieles, was gut ist. Und ähnlich wie bei einer Quattro Formaggi sind die absoluten Basics (Songtitel und minimalste Linernotes) zwar vorhanden, aber ansonsten geizen Jowday leider schon sehr mit Informationen. Schade, da hätte ich gerne doch noch etwas mehr erfahren von dieser spannenden und innovativen Band. Beim nächsten Mal dann, gell. Vorerst auf jeden Fall mal nach “7 Good Reasons Why You Should Give Your Money To Jowday” Ausschau halten und ihnen eben jenen Gefallen tun, zum Beispiel hier.