„Eiben noch hier bei mir, jetzt schon auf die Showbühne. Durch die Wundärkougel!“ Erinnert sich noch wer an Marijke Amado und ihre Mini Playback Show? Das waren noch Zeiten, das war geil! Eben noch geschnakt und dann, ratz fatz, rocken und rollen die kleinen Racker ab. Hab mich damals, quasi selbst noch Mini, tatsächlich gefragt, wie die das machen. Das Gleiche, oder besser Vergleichbares, hab ich mich kürzlich wieder gefragt, als es an der Tür klingelte und ich „Stoked On Planet Summer“, das vierte Werk der Vorarlberger One-Woman-Psych-Pop Band Juleah, in die Hand gedrückt bekam. Soeben erst redaktionsintern mein starkes Interesse an der Platte bekundet, lag sie auch schon auf meinem Teller. Hab jetzt echt schon ein schlechtes Gewissen, da das nun schon gut eine Woche her ist und ich mich jetzt erst ums Review kümmere. Der nette, handgeschriebene Gruß von Juleah, mit bürgerlichem Name Julia Hummer, verstärkt das Ganze noch. Wie dem auch sei, jetzt bin ich dran und jetzt geht’s los!
Schon beim ersten Hören wird mir klar, warum Juleah das Ding so instant auf Reise schickte. Das sind die richtigen Klänge für einen relaxten Sommer. Und da dieser dieses Jahr gar nicht so relaxt, sondern gelinde gesagt, eher etwas durchwachsen daher kam, muss „Stoked On Planet Summer“ so was von schnell publik gemacht werden, damit das Album an den noch eventuell zu erwartenden Sonnenstunden partizipieren kann. Ein weiterer, weitaus plausiblerer Grund liegt ganz einfach darin, dass das Album hammergeil ist. Eine durchweg mit Hall belegte Gitarre verteilt spitzenmäßig schmissige, aber auch mal herrlich schräge Melodien zwischen Surf, Beat und Psychedelic, die absolut bezaubernde Stimme von Juleah ergänzt das Ganze, Drums und Bass bilden ein grundsolides Fundament. Zehn Hits, die als Gesamtwerk super funktionieren, aber auch jeweils alleine Platz in einer Playlist finden können, falls ihr euch rechtzeitig zu eurer (vielleicht ersten und) letzten Gartenparty noch mit „Stoked On Planet Summer“ bewaffnen solltet. Unter uns: macht das auf jeden Fall!
Neben den schon angesprochenen musikalischen Spielarten klingen da ansonsten eindeutig Bands wie The Charlatans, die Happy Mondays oder auch The Verve durch. Bands, die vor allem für eines stehen: Eingängigkeit. Auch Juleah haftet sich Fest im Schädel, jedoch ohne sich einem vehement aufzudrängen. Die Catchiness wirkt eher so, als wäre sie ganz nebenbei entstanden, eher so zufällig und huch, da war sie auf einmal da. Das ist einfach unheimlich cool. Und tanzbar. Und zum Feiern da. Und und und.
Minimal unterstützt wurde Juleah lediglich bei ein paar wenigen Songs von Felix Burtscher (Drums und Percussion), Christoph Gallaun (Drums) und Jason Shaw (Atmospheric Sounds, Tambura und Mix). Ansonsten hat sie dieses Meisterwerk alleine zu verantworten. Liebe Julia, vielen Dank dafür und liebe Grüße aus Deutschland, zwinker ;)!
Die Platte kommt in schickem Gatefold und ist auch in Orange Marbled erhältlich. Veröffentlicht wurde sie vom Wiener Label Konkord und wenn ich schreibe „wurde“, dann ist ja klar: hopp hopp, gell! Der Sommer ist bestimmt bald um und „Stoked On Planet Summer“ nicht ohne Grund bereits im Juli erschienen. Hier gibt’s das z.B.:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |