“Nichts ist wahr, also kann auch nichts falsch sein.” Ach, lieber Kevin Devine, das Leben könnte manchmal so einfach sein, wie der Titel deines neuen Longplayers verrät, oder? In der Tat.
Auf Triple Crown Records veröffentlichte Devine im März sein inzwischen 10tes Album. Anfangs frage ich mich meist, Mensch, welches Genre ist das eigentlich? Noch Indie oder schon Pop? Die Antwort: Ja! Schubladendenken mag hin und wieder funktionieren, nicht jedoch bei Kevin Devine. Klar, es ist Pop, es ist Indie, es ist Folk. Die Aufzählung dieses talentierten Singer/Songwriters lässt sich beliebig fortsetzen. Fakt ist, man muss durch auch elektronische Einflüsse mögen, wenn man mit dem Longplayer warm werden möchte. Hier und da erinnern mich die instrumentalischen Experimente an Muse. Kombiniert werden diese aus einer musikalischen und Gesangsmischung von Tom Petty, George Harrison und, man höre und staune, von James Blunt. Damit ist es dem Grunde nach gut charakterisiert. Insgesamt hat das Album eine eher melancholische Grundstimmung. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass es als Trennungsalbum für Erwachsene verstanden werden kann. Das passt. Speziell der Song “Albatross”, den ihr auch als Video verlinkt habt, hat es mir dabei angetan.
Kommen wir zum Vinyl. Dieses ist in “Cloudy Clear”, “Purple (welches auch mir vorliegt)”, “Half Green/Half Purple”, “Green in Clear”, “Clear with Green” und “Purple Splatter” erhältlich. Das Presswerk muss vor Begeisterung Beifall geklatscht haben. Verpackt ist alles in einem schönen Gatefold Cover. Der Name des Künstlers und der Titel finden sich nur ganz unscheinbar auf dem Coverrücken wieder, was beim Diggen natürlich eher suboptimal ist. Das Artwork auf Vorher- und Rückseite des Covers passen hervorragend zur melancholischen Stimmung des Albums. Die Innenseite dagegen bildet einen absolut grell bunt kitschigen Gegenpart. Die Innenhülle ist aus beschichteter Pappe, inkl. Credits und Lyrics, gefüttert ist sie leider nicht. Wer die Platte unterwegs hören möchte, muss auf die gängigen Streamingportale zurückgreifen. Alle anderen, die das Album auf die einzig vernünftige Art und Weise hören wollen, werden beispielsweise versandkostenfrei bei JPC fündig und unterstützen damit auch noch ein klein wenig unseren kleinen, aber sehr feinen, Verein.