Kristine Leschper – die Person
Nach einer Recherche war das erste Mothers-Album großartig, brillant und bahnbrechend. Das zweite Album war ein Desaster. Nach dieser Irrfahrt, ist es fast ein Wunder, dass sich Kristine Leschper wieder neu erfunden hat. Nach einer Inkarnation ist Kristin Leschper hier, um allen zu verkünden, dass ihre Kreativität noch lange nicht am Ende ist. Dazu passt das barocke Porträt auf dem Cover des neuen Album “The Opening or Closing of a Door”. Der Modus ist absolut selbstsicher und selbstbewusst.
Kristine Leschper – der Stil, die Musik
Die Songs sind Schweizer Schokolade mit extra Conche, zart und schön. Alles andere ist gelogen. Wie bei guter Schokolade, hat man sich bei der Aufnahme Zeit genommen und durch Schichtung und Harmonie eine Tiefe der Songs erzeugt, in die man sich als Hörer:in nur allzu bereitwillig fallen lässt.
The Opening or Closing of a Door – die Songs
Ich nehme es gleich vorneweg, “Blue” die Nummer vier der A-Seite ist mein Fave des Albums. Aus dem Song hörst du alles raus, die ganze Litanei von “Tom Tom Club bis Warpaint” (laut John Louis Howard). Eine bessere Beschreibung finde ich auch nicht, aber ich verstehe, was er meint. Der Song ist eigentlich ganz simpel, ein sinnlicher Groove, aber er zeigt uns wie Kristine Leschper sich künstlerisch und im Songaufbau gewandelt hat. Auch die Art und Weise, wie Kristine Leschper mit der Hörerschaft umgeht, wird an diesem Song exemplarisch klar.
“Writhe and Wrestle” gefällt als Synthesizer-Ode, die herrlich verspielt an entsprechende Wurzeln der Achtziger erinnert. Die Textzeile “into the future/teach me how to remember/or teach me to forget” ist ein sehr spezieller Satz, denn er fasst alle Herausforderungen dieses Albums an die Künstlerin auf scheinbar einfache Art zusammen. Hier und da erinnert mich das Gehörte an Kompositionen des fantastischen Phillip Glass.
Ohne Frage ist “Carina” ein weiteres Highlight. Ein Lied, das bewegt und wunderschön ist. Der Text ist allerdings erschütternd. “Ribbon” und “Compass” bringen die Elemente von “The Opening or the Closing of a Door” schön zusammen. In “Ribbon” gelingt es, die kammermusikalischen und perkussiven Elemente nahtlos einzubinden, während Leschper in “Compass” von den Stimmen ihrer Familie und Freunde aufgerichtet wird, während sie “softening my edges” wiederholt und schließlich im Refrain aufgeht.
The Opening or Closing of a Door – das Fazit
Optisch wirkt das gesamte Album ein wenig simpel und drängt sich nicht wirklich auf. Aber inhaltlich haut es dann alles raus, was geht. Wie der Titel des Albums sind das Öffnen und Schließen von Türen diskrete Ereignisse ohne die Gewissheit, was als nächstes kommt oder was dahinter liegt. In diesem Fall hat sich Kristine Leschper wieder in eine hoffnungsvolle Position gebracht.
Ich kann das Album nur empfehlen und sagen, geht den Weg mit Kristine Leschper bis zur letzten Tür und schaut, was sich dahinter verbirgt. In jedem Fall Schokolade.
Das Album von Kristine Lechner “The Opening or Closing of a Door kannst du u.a. bei JPC bestellen.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
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