Ich bin tatsächlich sehr happy an dieses außergewöhnliche Zine gekommen zu sein. Boys Club Only gibt es inzwischen in einer zweiten Auflage! Erste Auflage ist aus dem August 2021. Und eine Nummer 2 ist wohl auch in Arbeit. Ich finde das alles gut. Warum?
Wie die allermeisten Zines ist es superschick aufgemacht, geleimt und geschnitten und hat 136 Seiten.
Zwangsläufig hat man da jede Menge zu stöbern, zu blättern und natürlich auch zu lesen. Wie eine gute Platte, kann man immer wieder Neues entdecken bei jeder weiteren Lesezeit.
Ein kleiner Überblick über dieses Heft, denn ich möchte gerne nie alles En Detail besprechen, da ihr das lieber selbst lesen sollt!
Alle Interviews sind durchweg spannend und interessant. Klar, ihr könntet jetzt sagen: „super, bist ja auch ein alter Sack und schön, dass es dich interessiert, was die Erfahrungen von FLINTA* in der von Cis-Männern dominierten Musikwelt sind“.
Nein, ich trage den Feminismus nicht auf meinem Shirt, keine Plakate hebe ich in die Höhe. Aber Ungerechtigkeit kotzt mich an, und alle Menschen sollte man gleich behandeln. Wer mich heute kennt weiß, dass ich das so lebe. In meiner Jugend war ich eher ein überhebliches Arschloch. Das wollte ich dann aber auch gleichberechtigt sehen, denn jeder hat eines. So habe ich dann erfolgreich alle gleich behandelt.
Nach diesem kleinen Exkurs weiter im Heft:
Es ist soooo richtig, daß die jüngere Szene aufbegehrt, das all dies angesprochen wird: mit einer ruhigen Notwendigkeit, mit Nachdruck wird erzählt, aus dem Leben einer Frau / Flinta* auf Punkkonzerten. Und da kann man wohl einiges erleben, was absolut nicht im Rahmen des „Punk darf alles“ als Bild an die Wand geworfen wird / werden sollte.
Wir sollten da mit einem viel aufmerksameren Auge (auch) den Konflikt suchen, wenn Männer, die sich Flinta* gegenüber auffällig und abfällig benehmen, auf Konzerten oder Veranstaltungen ihr Unwesen treiben. Meist so ab 22 / 23 Uhr.
Das hier neigt dazu, kein Review zu sein, sondern …
Schnell die Kurve:
Ich hoffe das Sam (she/her) da weitermacht, wo sie angefangen hat, wenn die nächste Ausgabe in Arbeit ist.
Mit dabei in Ausgabe 1 sind Diana Ringelsiep (bspw. A global Mess, #sexismusmusssterben), ebenso FaulenzA und Sookee sind wohl so die bekanntesten.
Ich freue mich jedenfalls auf Ausgabe #2, mein Bild über das Thema Cis-Männlichkeit, Sexismus vervollständigen!
Überschlagen sind das über 30 Beiträge. Cool. Zu haben über Instagram.
Einen Podcast mit der Macherin Sam gibt es bei Und Dann Kam Punk.
(Dieser Review wurde bereits bei der ProvinzPostille veröffentlicht)