Wenn man immer auf der Suche nach neuen Bands ist und die Augen und vor allem die Ohren offen hält, dann kommen einem unweigerlich immer wieder neue und vor allem gute Bands unter, die eine Musikrichtung so interpretieren, wie man es noch nicht kennt. Ich hab mir gedacht, dass Skatepunk oder Fast Melodic Punk schon auf alle erdenklichen Arten gespielt wurde, aber wohl nicht. Tech-Punk a la Forus oder Adrenalized gemischt mit poppigem Sound, wie ihn Scott Sellers macht, dazu ein bisschen lauterer Gesang, der ein wenig Hardcorepunk mitbringt. Das sind Laughing in the Face of aus Birmingham/UK.
Die vier Mannen haben auf Lockjaw Records die “Here lies the ordinary”- betitelte LP veröffentlicht und man kann das, als Freund schnellen Punkrocks, nur mögen. Kurze moshige Abschnitte, bei denen man mal kurz nur nicken muss (“Projectile Dysfunction”) sind eher die Ausnahme. Meistens geht es in sehr hohem Bereich von gefühlten 250 bpm ab.
“Bullshit with a smile”, “Running with coffee” oder auch beim Opener “The Regression Session”: Es wird grundsätzlich das Gaspedal durchgetreten. Laughing in the Face of garnieren den Spaß auch mit Gangshouts und durchweg melodischen Refrains. Man merkt Andy, Steve, Jim und Jon durchaus an, dass sie sowohl ihre Instrumente beherrschen, als auch das Songwriting, denn zum Teil sind die Songs sehr komplex aufgebaut, was auch nicht unbedingt “normal” ist. Aber wenn man offensichtlich mit Freude bei der Sache ist, dann klingt das einfach so. Wenn man sich ihre Fanpage aber dann anschaut, und sich die Bands durchliest, auf welche die Vier stehen, dann erklärt sich irgendwie doch alles von selbst.
Die zwölf Tracks gehen runter wie Öl, ohne aber den ganz großen Hit zu produzieren. Man könnte das als homogenes Album bezeichnen, was aber nicht als negativ oder gar langweilig betrachtet werden soll. Mir gefällts und ich werde mir definitiv auch mal ein Konzert der Jungs gönnen, sobald das wieder im brauchbaren Rahmen möglich ist.
Die LP selber kommt in verschiedenen Farben. Ich hab sie hier in grün/transparent. Sie steckt in einem voll bedruckten Innersleeve, auf dem alle Texte und Credits stehen, so dass man versuchen kann, ein wenig mit zu schreien. Wird aber bei dem Tempo wohl ein schwieriges Unterfangen.
Die Platte bekommt ihr bei Lockjaw Records.
no images were found