Leto – Wider. Leto waren mir schon im Frühjahr zufällig über den Weg gelaufen. Es gab eine Soli-Aktion für das Bla in Bonn, die ich gerne unterstützt habe und bestellte mir den Sampler. Dort war die Band schon mit einer etwas ungemischteren Version der unlängst erschienenen Videosingle “Rotenburg” am Start. Sie fielen mir positiv auf, so als erstes Lebenszeichen auf meinem Radar. Die erste LP “Vor die Hunde” erschien 2018 auch schon bei Rookie Records.
Sehr schönes, schlichtes Stück Vinyl, erschienen Anfang Oktober 2020, Raufasertapete auf dem Cover, Titel gestanzt mit einem Etikettenprägegerät für den Heimbedarf (Link in Bio, Lachsmiley). Was schlicht aussieht, bleibt musikalisch nicht ganz so schlicht.
Beim ersten Kontakt von Tonabnehmer und Boxen schallt mir eine Band im Fahrwasser von Adolar oder Captain Planet entgegen. Im Verlauf kommt mir auch noch Muff Potter in den Sinn. Nun aber genug Names gedroppt. Die Platte “Wider” gefällt vom ersten Moment an. Gut gespielt, toll aufgenommen, der teilweise etwas tiefere Gesang erinnert mich an die Letztgenannten und musikalisch machen Leto so überhaupt nichts falsch, was ich bemerkenswert finde, für eine recht frische Post-Punk Band, die aber nach viel Erfahrung klingt.
In Song Nummer vier, “Kammerflimmern”, ist der Sänger von Love A zu hören. Ja, er hat eine markante, außergewöhnliche Stimme, hat wirklich was Besonderes aber: Ich kann das nicht mehr hören, du.
Die Texte lassen richtig schön Platz um seine eigenen Bilder aus eigenen Erfahrungen entstehen zu lassen. Die Titel sind kurz und knackig. “Klaue”, “Schatten”, “Blau”, das obige “Rotenburg”. So funktionieren auch sehr viele Zeilen in den Lyrics. Kurz, knackig, abgehackt.
…ein Reißen im Span / ein Ausblick nach Plan / die Tropfen fahren im Gleichschritt zum Rahmen / die Möwen im Wahn / die Straßen erstarren / Idylle wird den Gleichschritt bejahen / alles auf Treibsand (“Treibsand”)
Die Texte wandern also zwischen Selbsterkenntnis, Trauer und Verzweiflung. Fragen, zweifeln und wenn ich dann wieder auf die Piktogramme gucke, fällt allmählich auf, dass diese Piktogramme die Songs bebildern. Zehn Songs / zehn Piktogramme, aber ich könnte auch falsch liegen. Die Band hat beispielsweise auch was im Interview im OX #152 zu erzählen, nur noch nichts zu den Piktos. Lasst es mich wissen!
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
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