Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Album von Lydmor ordentlich Kopfzerbrechen bereitet hat. Über ein paar Wochen habe ich mehrfach versucht zu schreiben, was ich über das neue Album “Capacity” zu berichten habe. Immer wieder bin ich daran gescheitert, etwas auf Papier zu bringen. Immer und immer wieder habe ich versucht über die Songtexte mehr über Lydmor herauszufinden. Lydmor, mit bürgerlichem Namen Jenny Rossander, hat am 12. März 2021 ihr Album “Capacity” veröffentlicht. Kennengelernt habe ich sie über ihre Zusammenarbeit mit Bon Homme, einem Drittel der Band WhoMadeWho, mit dem sie ein Album aufgenommen hat. Herausgekommen ist “Capacity” auf dem Hamburger Label hfn music, welches sich im Wesentlichen um die Belange nordeuropäischer Künstler*innen kümmert. “Capacity” ist wohl das persönlichste, komplexeste und konzeptionellste Album der Electro-Pop-Künstlerin.
Wen genau beschreibt Jenny in ihren Texten? Und wer erzählt die Geschichten in den Texten? Ist es Jenny selbst, die das eine oder das andere selbst miterlebt und beobachtet hat?
Auf “Nevada”, wo die anscheinend metaphorische Wüste Nevadas zum Schauplatz eines nicht näher erklärten inneren Konflikts wird, singen sich Lydmor und die bekannte färöischen Künstlerin Eivør auf ein höheres Level als das, auf dem sie beide ohnehin schon sind. Hierbei entstehen Schlüsselstellen, die das Verhaltene mit einzelnen auf den Punkt gebrachten Passagen kombiniert – sowohl in der Musik, als auch in ihren Texten. Das zeichnete schon “I Told You I’d Tell Them Our Story” aus und trifft nun in neuer Form auch auf “Capacity” zu.
Man erkennt, dass Lydmor Spaß hatte, an diesem Album zu arbeiten. Sie genießt es, so arbeiten zu können, wie sie es für richtig hält. Das zu machen, was sie machen will, ohne, dass ihr jemand dabei reinredet. Auf der einen Seite hat sie was komplett Akustisches, auf der anderen Seite wieder was Härteres und Elektronisches. Ich würde es nicht als ein Auf und Ab bezeichnen. Eher wie ein Ying und Yang. Man sagt ja auch, dass sich Gegensätze anziehen, und so ist es auch hier.
Ebenso hat sie es sich nicht nehmen lassen, auf ihren vierzehn Songs mit mehreren Personen zu arbeiten. Zum einen mit Christian Vium von der Band Go Go Berlin, dem norwegischen Produzenten Trond Bersu, mit dem amerikanischem Produzenten Joey Verskotzki, dem dänischen Gitarristen und Produzenten Lasse Ziegler, dem Produzenten Lasse Lyngbo und dem Produzentendou Pitchifters. Gemischt wurde das Album von Peter Kjædegaard, der unter anderem auch schon mit den dänischen Electro-Rock-Bands Nephew und Spleen United zusammengearbeitet hat. Sehr viel Prominenz auf einem Album und dennoch hat das Album immer noch den Lydmor-Style.
Erwerben könnt ihr das Album auf der Lydmor-Bandcamp-Homepage, auf ihrer Homepage und natürlich auf JPC.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!