Rough Melodic Punk – so bezeichnen Mainlined den Stil, den sie auf ihrem Album „Push Notification Anxiety“ in die Welt posaunen.
Die selbst produzierte und veröffentlichte Platte beinhaltet 13 Songs, hat Höhen und Tiefen und eigentlich alles, was man von einem Debutalbum erwartet. Wobei ich hier das „Debut“ nur dazu gehängt habe, da das die erste Veröffentlichung als Mainlined ist.Die Band an sich gibt es schon länger, nur hieß man vorher Mainlined Heroes.
Kev, Tino, Marlon und Lucas machen also melodischen Punkrock, der sich aber teilweise im Screamo bedient oder wie auch immer – Rough eben. Und diese Rauheit kommt vom ersten bis zum letzten Ton auch immer recht gut rüber. Ich muss nur zugeben, dass die Gesangsstimme etwas gewöhnungsbedürftig ist, zumindest für mich. Aber genau genommen hat das immer schon sein Gutes, wenn der Sänger eine prägnante Stimme mit hohem Wiedererkennungswert hat, siehe Ignite (R.i.P.), Nofx, Lagwagon und wie sie alle heißen. Man kennt sie unter Tausenden heraus.
Der Titeltrack steht gleich mal am Anfang, beginnt ruhig, mit Chören und kracht dann plötzlich los, fällt mit der Tür ins Haus und hat eigentlich nur Punk als Gütesiegel verdient. Flott, rau und aggressiv eben. „Mainlined“ kommt dann schon schneller daher, aber ist es eben das erste Mal, dass ich mir mit der nasalen Gesangstimme etwas schwertue. Aber auch das geht irgendwann vorbei, hab mich ja früher auch bei Bash! Oder Nonstop Stereo schwergetan, aber man gewöhnt sich dran. So geht es durch das Album. Es kommen etwas langsamere Teilen, dann wird der Regler wieder komplett auf Anschlag gedreht und immer wieder geben sich Shouts, Gangshouts, melodische Chöre und eben dieser nasale melodische Gesang die Klinke in die Hand.
Die Platte ist sympathisch aufgenommen, will heißen, kein unnötiges Geplänkel, nicht überproduziert, sondern dem Stil angemessen. Etwas krachend aber nicht nach Garage klingend, so muss das. Das Cover ist ansprechend gestaltet (siehe Bilder) und die LP selbst kommt im klassischen schwarzen Vinyl inklusive Download Code.
Mein Fazit hier: Es gibt nicht viel auszusetzen. Wenn man sich an die Stimme gewohnt hat, dann haben wir hier eine anständige Punkrock Platte in der Hand, die Spaß macht und recht frisch und frei klingt.