Hallo liebes Embassy Of Music-Team! Liebe Grüße zurück und vielen Dank für a) eure persönliche Nachricht und b) diesen wirklich genialen Tonträger, den ihr mir da habt zukommen lassen. Mother’s Cake vom Fuße des Bergisel sind zurück und ihr neues Meisterwerk „Ultrabliss“ kann sich echt sehen, bzw. hören lassen. Und wenn wir schon vom Hören sprechen, dann lasst uns doch gleich mal über den Klang des Albums sprechen.
Offiziell wird die Band aus Innsbruck ja gerne mal als Psychedelic- oder Progressive Rock-Band geführt. Dem möchte ich hier auch überhaupt nicht widersprechen und dennoch lebt „Ultrabliss“ eindeutig von seinen alternativen Momenten. Caesars, The Vines, Bloc Party,… all diese großartigen Bands höre ich da raus, die die Begriffe Indie und/oder Alternative einst salonfähig gemacht haben. Und deshalb ist eben der zu vernehmende Sound nicht sonderlich vintagemäßig angestaubt, sondern frisch und unverbraucht und im perfekten Maße druckvoll. Was mir allerdings am meisten ins Trommelfell piekst, ist der trockene und helle Snare-Sound, der fast schon nach E-Drum klingt. Aber halt auch nur fast. Keine Sorge, hier ist alles analog und handgemacht.
Und wenn man dann da lesen kann, ha ja, Mother’s Cake, die Psychedelic Rocker aus Österreich halt, dann bekommt man ungehört womöglich so ein bisschen ein falsches Bild von. Wir sind hier meilenweit von irgendwelchen Krautrock-Bands entfernt. Vielmehr schaffen es Mother’s Cake in ähnlich genialer Weise wie ihre Kolleg*Innen von Church Of The Cosmic Skull, psychedelische Klänge mit Popmusik zu verbinden, wovon solche Songs wie der epische und noch völlig ohne Gesang auskommende Opener „Clockwork“ zeugen. Danach dann aber, wie schon beschrieben, wird das Wort ALTERNATIVE groß geschrieben und auch als alles andere, nur nicht als Schimpfwort benutzt. „One Of These Days“ liefert uns die wohl coolste Gitarrenlinie seit langem, „Love Me“, gleich danach, lädt eher zum selig sein ein. Nicht dass wir uns da noch dem Mother’s Cake’schen Slogan gemäß zu sehr „funny“ bewegen.
Und ehe die supi A-Seite dann um ist, bekommen wir es auch noch mit der stonerrockigen Seite von Mother’s Cake zu tun. „Serotonin“ macht seinem Namen alle Ehre, könnte demnach die Produktion des genannten Hormons steigern und somit für gute Stimmung sorgen und gegen z.B. Depressionen ankämpfen. So zumindest bei mir geschehen. In etwa wie Wolfmother das üblicherweise so tun, rocken uns Mother’s Cake noch eben einen um die Ohren. Weiter so!
Und Mother’s Cake machen auch weiter so und liefern uns mit „Ultrabliss“ ein absolut abwechslungsreiches und eigenständiges Rockalbum zwar nicht frei, aber trotzdem ins Haus. Und wo schon der Audioteil qualitativ schwer zu überzeugen weiß, sollte und darf der visuelle in nichts nachstehen. Embassy Of Music lässt sich da nicht lumpen und schickt ein Gatefold nebst bedruckter Innenhülle ins Rennen, dessen dargestelltes bunt-grelles Artwork die oben benannten Eckpfeiler „Pop“ und „Psychedelic“ nahezu perfekt kombiniert. Hach, und selbst der Download-Code-Schnipsel ist herrlich popartig. Nicht nur ein Hinhörer also, sondern auch ein Hingucker und wer diesen noch perfektionieren mag, der/die möge sich die passende Yellow/Red-Splatter-Version besorgen, für alle Purist*Innen gibt’s aber auch die herkömmliche schwarze Variante, seit dem 18.10. z.B. bei jpc.