Keine Ahnung, wie es euch so geht, aber wenn Oi Polloi etwas Neues veröffentlichen, dann ist das für mich immer so ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits mag ich die Schotten wirklich sehr gerne, doch andererseits sitze ich dann oft da und denke: Meh, den Song hättet ihr euch sparen können. Glücklicherweise überwiegt aber meistens das Positive und so ist es auch bei diesem Minialbum, welches auf Urinalvinyl und Fire &Flames Records erschienen ist. Sieben Songs, sieben mal Oi Polloi pur. Streetpunk, Oi, Anarchopunk und was weiß ich noch alles, so wird der Stil der Mannen aus Edinburgh meist beschrieben. Immer sauber gegen das System, nie unpolitisch und auf klare Aussagen spezialisiert ist die Textgestaltung und dass es hier kompromisslos zugeht, das ist auch beim Betrachten den Covers recht schnell klar.
Im Pub wird nicht nur gesoffen, sondern diskutiert über die Probleme dieser Welt (“Down the Pub”), genauso wird sich auf der Strasse getroffen um gegen Antisemitismus und Ahnliches vorzugehen (“Oh the Streets”). Dass es bei Oi Polloi eher Vegan zugeht, kommt auch immer wieder mal in den Texten zum Vorschein (“Our Vegan Boots”). Aber wie erwähnt liegt der Fokus schon sehr auf sozialkritischen und politischen Texten (“Smash Antisemitism” oder “Gimme the Cash”).
Musikalisch wechseln sich langsamere Songs mit Schnelleren ab. Das ist eben der Punkt, der mir immer etwas “sauer” aufstößt, denn die schnelleren Lieder von Oi Polloi kommen mit so dermaßen geiler Power daher, dass die langsameren Tracks halt etwas fade wirken. Aber das ist bekanntlich ja Geschmackssache. Im Allgemeinen bekommt diese Scheibe hier ein klares “JA!”.
Attitüde, Musik, Texte und Aufmachung sind super. Die EP gibt es in drei Variation. Normale schwarze Platte, limitiert auf orangem Vinyl und streng limitiert auf Splatter-Vinyl. Bei Letzterer ist sogar ein “Smash Antisemitism”-Patch dabei.
Die Platten gibt es hier.
no images were found