Bevor jetzt gleich, ob der floral gestalteten Bildchen, die ersten Beschwerden eintrudeln: Blumen sind sowas von Punk (und nicht nur Blumenkindern vorbehalten). Es folgt ein Zitat von Joey Ramone (“Aber…” – Nein, einfach NEIN!)
“For me, punk is about real feelings. It’s not about, ‘Yeah, I am a punk and I’m angry.’ That’s a lot of crap. It’s about loving the things that really matter: passion, heart and soul.”
(Joey Ramone)
Also kann ich folglich sowas von Punk sein, wenn ich meine Streetpunk-Kassettenbildchen mit Blumen schmücke und dabei rosa Schleifchen im Haar trage, viel zu lange Einleitungen mit wenig Inhalt schreibe, Kaffee statt Bier trinke und beim Hören dieses bunten “Power Pogo” Tapes vor Freude heule, wenn ich das will. So. Und letzteres würde ich jetzt wirklich gerne, eher aber aus Frust, weil ich inzwischen herausgefunden habe, dass die Oi! Story leider inzwischen gar nicht mehr existieren.
“Punk ist nicht tot. Das sagen nur die Hippies” (Aussage eines Szene – Connoiseurs, der hier nicht weiter genannt werden soll/will/muss). Wer sich dieses rotzig angepisste Mini-Tapechen zu Gemüte führt, wird ihm Recht geben müssen. Vier ruppig-schnoddrige Songs, in denen alles Wesentliche in jeweils unter 2min. gesagt (bzw. gebrüllt) ist rattern hier schon das dritte mal durch den Kassettenrecorder, weil’s einfach Spaß macht, was die vier Jungs von Oi! Story aus Chicago dem Ludwigsburger Tape Label Running Out Of Tape Records hier aufs Band gepoltert haben.
Außen schwarz-weiß, innen quietschebunt bleibt die Hülle des Krachstücks die einzige Überraschung. Ansonsten gibt’s hier genau, was ich erwarte (und mir gewünscht hab’): Rasend quietschende Gitarren mit viel Oi! Oi! Oi! und dem obligatorisch lyrischen Mittelfinger (Im namensgebenden Opener “Oi! Story”)
Es folgen schepprig hechelnde Drums mit viel Becken und eine Liebeserklärung ans Skaten (“Skate”) und wütend wechselnde, äh, “Gesänge” (“A.C.A.B”, “Panama Shitty”). Bei letzterem höre ich sogar ‘ne “Blitzkrieg Bop” Line raus, (aber das wünsche ich mir wohl ebenso), außerdem ist in den 1:51 sogar noch Platz für ein geil unerwartetes Gitarrensolo. Zack. Und bevor der neue Kaffee durchgelaufen ist, ist’s schon wieder vorbei, also nochmal von vorn…
Also, Prädikat “Hyper Typical Streetpunk” geprüft und für geil befunden, also ran an die Tasten und im Shop bei Running Out Of Tape Records bestellen