Okay. Ich kenne Bonecrusher und The Young Ones. Lion’s Law hab ich schon mal gehört. Glaub ich. Ihr seht, ihr habt es hier nicht gerade mit einem Experten des Genres zu tun. Oder aber, auf diesem Sampler, den uns Pirates Press Records hier zum Jahresabschluss bescheren, sind fast nur absolute Geheimtipps vertreten. Eher unwahrscheinlich, tippe ich. Eingefleischte Kenner und Anhänger der Szene treffen hier sicherlich auf alte Bekannte. Vielleicht nicht nur, aber schon ein bisschen. Und da sind wir auch indirekt schon beim Kritikpunkt angelangt. Für Außenstehende ist der Sampler nämlich nicht gedacht und gemacht.
Logisch, dass eine Zusammenstellung, die auf den Namen Oi! This Is Streetpunk – 2020 hört jetzt keinen Indie enthält, aber irgendwie fühle ich mich vom Konzept und der Ausstrahlung, so absolut Underground zu sein irgendwie ausgeladen von der Boots-Party auf Platte. Der ein oder andere bekanntere Namen hätte vielleicht dazu beitragen können, dass ich mich wohler fühle. So nach dem Motto:” ach die, die kenn’ ich. Ich bin wohl doch kein ganz so krasser Außenseiter?” Und andererseits kann ich die Macher insofern nachvollziehen, dass sie eine Szene ansprechen, die von Schlagwörtern wie Loyalität und Integrität geprägt ist und sich mit diesem Sampler garantiert 100%ig identifizieren kann. Reißende Absatzzahlen werden durch diese überspitzt gesagt “wir gegen den Rest der Welt” – Haltung aber vermutlich nicht erzielt, was wiederum zum Nachteil für den absolut lobenswerten Zug, einen Teil der Erlöse an SPCA International spenden zu wollen, ist.
Hier ein Video von Rebels Rule. Die Erläuterung, weshalb ich diese Band für den audiovisuellen Beitrag ausgewählt habe, folgt weiter unten.
Nun aber zum Inhalt. Vertreten sind auf Oi! This Is Streetpunk – 2020 20 Bands aus diversen Ländern wie dem UK, den Staaten, den Niederlanden, Frankreich oder auch Portugal. Es wird also schon global gedacht und berücksichtigt. Und Ländergrenzenüberschreitend natürlich auch auf die musikalischen Eigenheiten des Musikstils wert gelegt. Wobei sich hiervon der Song “Just A Memory” von Rebels Rule mit seiner poppigen ’77er – Note etwas abhebt. Nicht weil der Rest nicht gut gemacht wäre, sondern weil er eben doch anders als der Rest ist und dem Sampler somit eine Prise Abwechslung einhaucht. Ihr merkt schon, ich werde auch weiterhin keine Ambitionen haben, zum Streetpunk – Experten zu mutieren, kann aber durchaus erkennen und anerkennen, was den Szeneangehörigen an ihrer Musik gefällt. Für euch ist Oi! This Is Streetpunk – 2020 gemacht und ich glaube, die Macher haben sich redlich Mühe gegeben, den heißen Scheiß für euch zusammenzustellen. Ihr könnt also blind zuschlagen. Und damit auch noch Gutes tun.
Schlichtes, aber authentisches Coverartwork verpackt die zwei 10-Inches. Wer noch Platz an seiner Wand hat, kann sich das beiliegende Poster des Frontcovers an selbige nageln. Oder aber auf der Rückseite immer wieder mal spicken, wie die Menschen hinter der Musik denn so ausschauen. Textbeilagen oder Infos im größeren Stil is nich. Aber ich glaube, die Insider können sich auch ohne weitere Erläuterungen ausmalen, worum es sich in der Regel so dreht. Und übrigens, liebe Insider: wenn ich’s richtig mitgeschnitten habe, hat Pirates Press Records parallel zwei weitere Sampler für euch auf den Markt geschmissen, die ebenfalls vom Vinyl – Keks, jedoch von fachkundigerem Personal rezensiert werden. Haltet doch gerne nach den Reviews und den Samplern Ausschau. Es soll euer Schaden nicht sein!
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
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