Tja, hm, was macht der Philip + Konsorten da eigentlich für Musik? Es ist kein wirklicher Hip Hop, kein Pop, kein Rock und auch kein reiner Funk, Soul oder Disco. Auf “Live in Love” macht Phillip Lassiter einfach eine Mischung aus allem, was er schon so gemacht hat. Der Star-Funk-Trompeter hat nämlich schon mit Größen wie Stevie Wonder, Prince (a Person formerly known as) oder Mariah Carey zusammengearbeitet und deren Musik produziert. Bei Prince war er sogar Chef der Blechbläser-Abteilung!
Manche blasen Glas, er bläst Blech und das ziemlich gut. Und die Erfahrung, die Philip Lassiter über die Jahre mit diversen Stars aus der Musikbranche gemacht hat, packt er hier auf sein neuestes Werk und schafft es seine Message in einen fluffigen Zuckerguss aus oldschool-Funk und Rap zu packen der seines gleichen sucht. Geschichten erzählen mit Hilfe von verschiedenen Genres, das scheint sein Ding zu sein. So unscheinbar wie er selbst, ist seine Musik dabei aber nicht. Im Gegenteil, die ist ganz schön präsent und macht sich auch durch Genresprünge und verschiedene Gastmusiker*innen deutlich bemerkbar. Da haben sich die Damen und Herren von DeltaMusic Media / Leopard was gutes ins Haus geholt.
Seine Message? Ja, trotz der fröhlichen Melodien und den Funky Beinwackelhits hat der ehemalige Prince-Trompeter ordentlich was zu sagen. Er hat was gegen Trump, er hat was gegen Menschen, die rückwärts gewandt durch die Welt gehen und uns ins Mittelalter zurück katapultieren wollen. Und eigentlich will Philip Lassiter einfach nur in Frieden und mit ganz viel Seele und liebe durchs Leben gehen und allen, die was davon abhaben wollen, etwas davon abgeben.
Ich gebe ja gerne zu, dass ich auf gute Funk Musik, auch mal auf Disco und auch mal auf Hip Hop stehe. Daher läuft mir “Live in Love” echt gut rein. Dass der Mann Produktionserfahrung hat steht außer Frage und sollte Hörer*innen, die ein wenig von Komposition verstehen, in den ersten Minuten auffallen. Die mit jeder Menge Gastkünstler*innen gespickte Platte ist von vorne bis hinten durchorganisiert, es geht nichts verloren je länger die Platte läuft, alles ist genau da, wo Philip Lassiter es haben wollte und wo es für mich als Hörer auch hin passt.
Für mich als alten Schlaghosen tragenden Nicht-Feverer hat Philip Lassiter ein ganz formidables Fusion-Funk Album mit viel Abwechslung und ganz, ganz wenig Langweile, aber dafür ganz, ganz viel Liebe! Für alle, die gerne mit dem Körper wackeln eine absolute Reinhörempfehlung!
Kaufen könnt ihr das Ding hier:
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