So, dann schreibe ich nun also mal etwas über das zweite Album von Press Club mit dem Namen „wasted energy“ – hoffen wir mal, dass das nicht auf das Schreiben der Review zutrifft.
Das Album ist das Zweite der australischen Melodic-Punk Band und erschien bereits im Juni 2019 auf Hassle. Ich muss dazu sagen, dass ich das erste Album nicht gehört habe, bin also was die Band angeht vollkommen unvoreingenommen.
Was mir direkt auffällt ist die markante Stimme der Sängerin, die Presslufthammer-mäßig die Songs rausdrückt, nein, das ist keinesfalls eine negative Bewertung. Im Gegenteil, sie schafft es eine wunderbare Balance zwischen schreien und Singen zu erzeugen und hält diese vom ersten Song bis zum Letzten. Inhaltlich geht es wohl viel um Zwischenmenschliches das verraten wohl schon Song-titel wie „Thinking about you“ oder „Chosen Ones“ – So ne Art Coming of Age Film auf Platte gepresst würde ich das jetzt mal beschreiben.
Die Songs sind abwechslungsreich zusammengebastelt, wenngleich auch immer wieder eine starke Ähnlichkeit innerhalb der einzelnen Songs an den Tag gelegt wird – was soll´s, ist ja auch alles von der gleichen Band und wenn´s funktioniert ok. Die restliche Melodiefraktion baut um die Stimme der Sängerin ein Gerüst aus mal schnellen, mal drückenden aber immer recht eingängigen Melodien – für mich persönlich klingt es so als wolle man ein Gesamtkonzept erschaffen, mit dem man quasi auf jedem Festival die Meute bespassen kann – nicht zu hart für das Indie-Publikum aber auch nicht zu soft für die Punkrockers.
Am Schlagzeug wechseln sich Becken betonte Halftime-Parts mit durchgetretener Kick Drum und schnellen Achteln auf der Hi-Hat ab. Geht gut vorwärts obwohl ich manchmal das Gefühl habe, dass das Einsetzen der Gitarren und des Gesangs dann wieder etwas den Schwung raus nimmt, gerade bei den ruhigeren Parts die tatsächlich in jedem Song vorkommen. Das fehlt mir dann doch ab und an – Schwung der einfach auch mal den ganzen Song durch bleibt.
Achtung, persönlich und absolut nicht objektive Bewertung meinerseits: Möglicherweise habe ich ja eine komplett andere Auffassung von Punk aber ich muss sagen, meine Sache ist es nicht so ganz – Aber gut gemacht ist es in jedem Fall. Für mich persönlich ist es zu wenig Punkrock und zu viel Indie/Alternative oder sowas.
Objektive Bewertung ohne eigene Vorlieben einzubeziehen: Wer aber auf kraftvolle, melodische und raue Indie-und Alternative Mucke steht, für Den oder Die ist das hier jedenfalls alles andere als „Wasted Energy“!
7 von 10 Donsons (Ohne Berücksichtigung des eigenen Geschmacks ?)
Kann man hier schön bei Flight 13 kaufen – Support small shops!
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