Was hat Kanada mit Pulse Park zu tun und was hat Pulse Park mit Justin Trudeau zu schaffen? Ihr wisst schon. Nein? Vielleicht ein bisschen? Justin Trudeau ist doch der (ehemalige oder immer noch) Shootingstar der Politik. Ein junger Familienvater, hochgearbeitet zum kanadischen Premierminister. Pulse Park ist eine kanadisch-deutsche Band, wohnhaft in Dortmund, und hat sich in Kanada bei einer Expedition gegründet und scheinen ganz gute Kontakte zu Justin Trudeau zu haben. Auf Facebook und auf Soundcloud findet man z.B. den Satz “Justin Trudeau’s favourite indie rock band.” Klingt etwas hochnäsig, weckt aber durchaus das Interesse da doch mal genauer hinzuhören. Und ich kann sagen, das an diesem Satz wohl einiges passt. Natürlich kenne ich Trudeaus persönliche Musikvorlieben nicht, aber Pulse Park treffen bei mir ins Mark. Nicht auf dem ersten Gehör, denn “Briars”, die erste Singleauskopplung aus ihrem heute erscheinenden Album “First Second”, fand ich eher dröge und hatte mich nicht beim ersten Mal gecatcht. Auf Albumlänge gehen sie dann doch gut ins Ohr. “First Second” ist am 14. April 2024 auf Hall + Echo herausgekommen und liegt eigentlich schon etwas länger hier rum, konnte aber erst jetzt von mir in seiner Gänze angehört werden.
Wo die Reise dann aber auf “First Second” hingeht, und was uns sonst fast durchweg in einer Art und Weise vorgespielt wird, beginnt bereits beim Opener-Track “Wide Array”. Es ist ein Song, der einen in den Bann zieht und die ein oder andere überraschenden Riffs parat hält. Dazu begleitet der Gesang Magnussons, der nicht weniger interessant ist! “Binary” erinnert an die früheren, rockigeren REM, aber auch ein Hauch von TUSQ (mit Uli Sailor) sind herauszuhören.
Von vorne bis hinten bieten uns Pulse Park feinsten Indie-Rock nuanciert mit einem Hauch Shoegaze, der mich dazu bringt hier und da den Kopf zu wippen und das Bein wackeln zu lassen. Was vor allem Spaß macht, ist die Tatsache, dass das Album nicht perfekt klingt. Es hat Ecken und Kanten. Die Messlatte ist also nicht hoch und deshalb einiges an Spielraum um das zweite Album nochmal eine Ecke besser klingen zu lassen.
Produziert wurde das Album von niemand geringerem als Kurt Ebelhäuser. Die Kenner unter euch wissen, das dieser Mann u.a. auch für Blackmail an der Gitarre gearbeitet hat und zum Beispiel für Loikaemie, Donots, Mikrokosmos23, Adam Angst produziert hat.
Erwerben könnt ihr das Album über die Bandcamp-Seite der Band!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!