Red Bricks – S.H.A.R.P. as a Knife
“Wollen Sie auch nach Cuxhaven?”
“Ich will nach Hamburch.”
“Duuu, ich fahr’ nicht nach Hamburch.”
“Pass mal auf.. Dreh mal um, du fährst jetzt nach Hamburch, Alter, ich schwör’s dir!”
Skinheadmusik aus Deutschland ist entweder braune Scheiße oder schlichtweg stumpf? Das stimmt leider meistens. Aber gewiss nicht, wenn es um die Band Red Bricks geht.
Ganz frisch ist noch das Erstlingswerk der Hamburger, welches nun auf dem sächsischen Qualitätslabel Contra Records erschien.
Wie so oft, beweisen hier Michi, Ecke und Hechti ein feines Händchen für den starken Sound. Na gut, klingt ja auch nicht nach Bostaurus, zwinker.
Aus der Asche von Heiamann & den früher großartigen VolXstum kommen hier also nun Red Bricks.
Die Pappe der Hülle ist richtig dick und massiv, rau und matt bedruckt. Hier gibt’s schon einmal etwas zum Anfassen.
Das Layout ist solide, aber auch nichts Neues. Es wird eine Ziegelwand gezeigt mit dem Bandlogo bestehend aus Lorbeerkranz und Trojanerhelm. Rückseitig gestaltet sich die Titelliste um ein Bandfoto. Ich kann leider gar nicht genau sagen, ob das Foto tatsächlich aktuell ist, da es bereits schon einen Besetzungswechsel gab.
Passend zu der massiven Außenhülle ist auch das beiliegende Textblatt ordentlich dick. Hier besteht keinerlei Gefahr Fettfinger zu hinterlassen, haha.
Die Scheibe ist auf 500 Stück limitiert, davon 100 auf rot und der Rest in klassischem schwarz.
Nach mehreren bunten Exemplaren heute auf dem Plattenteller, sieht die schwarze, simple LP mit dem Trojanerhelm auf dem Centerlabel wirklich entzückend aus.
10 Titel plus ein Intro gibt es auf die Ohren. Allesamt in englischer/italienischer Sprache vorgetragen und absolut geil musiziert!! Hier brauche ich tatsächlich mal 2 Ausrufezeichen.
Die Seite A beginnt mit einem Intro, welches Arbeitsgeräusche zeigt. Bissl Klischee ist doch schee.
Ansonsten sind die Red Bricks eine Band mit Musik von Skins für Skins. Melodischer Streetpunk mit Glatzentexten. Ganz einfach. Keine Ausfälle, keine Experimente, kein Geheule und Gejammer. Volle Breitseite korrekter Skinheadrock voller Wut, Anti-Rassismus und Klassenerhalt.
Anspieltipps gefällig? Die komplette Seite A und die Seite B. Wenn es geht, laut & mehrfach!
Red Bricks sind irgendwo zwischen Lion’s Law, den sensationellen Prowlers und Argy Bargy stilistisch zu finden. Ich füge dieser Bezeichnung des Labels Contra Records noch Hateful hinzu.
Kann es denn noch authentischer sein, als sich Skins gegen Nazis auf die Fahne zu schreiben und dann einen dunkelhäutigen Sänger zu haben? Ich glaube nicht. Ein audiovisueller Hochgenuss!
Ich persönlich erwarte hier noch einiges in der Zukunft, wobei die Red Bricks die Messlatte schon enorm weit oben angebracht haben.
Das Ding geht bestimmt weg, wie warme Semmeln!
Daher lohnt sich schnell zu sein und ruckizucki den Zwölfzoller bei den Porno-Punks zu bestellen.
Oi!