So. Gehen wir’s an. Salami Sux, die Zweite. Hört auf den schönen Titel “Salami Sux’n’Roll Vol. 1”. Sperrig und zugänglich zugleich. Schon wieder so ein Widerspruch, schon wieder Salami Sux. Dieses Mal aber nur auf den Albumtitel bezogen. Der musikalische Inhalt ist auf dem zweiten Release der St. Pöltener eindeutig zugänglich und dafür überhaupt nicht sperrig. Die Band scheint einen deutlichen Fortschritt in punkto Songwriting gemacht zu haben. Und das, obwohl zwischen dem Vorgänger und Erstwerk “Salami Sux” und der Platte hier nur recht wenige Trainingseinheiten gelegen haben können. Wir erinnern uns, Salami Sux sind ein Covid19-Langeweile-Produkt und auch wenn uns dieses miese, kleine Ding nun schon eine Ewigkeit zu quälen scheint, so haben Salami Sux doch in rekordverdächtiger Zeit zwei Alben aus dem Nichts hervorgezaubert. “Salami Sux’n’Roll Vol. 1” toppt seinen älteren Bruder gar um einen Song und beinhaltet damit sage und schreibe 16 Tracks!
Diese haben hier im direkten Vergleich deutlich mehr Surfanteile und die Garage scheint aufgeräumt worden zu sein. Deshalb eben auch der subjektiv wahrgenommene Zuwachs an songwriterischer Qualität. Mehr Ventures, weniger Link Wray, quasi. Aber nicht nur, dass die Songs ausgefeilter arrangiert erscheinen. Nein, auch der Sound wirkt überarbeitet und irgendwie, nennen wir es mal professioneller. Am Ende haben die Jungs rein gar nichts an den Reglern gedreht und ich laber hier nur Stuss?! Mag sein, aber ich empfinde unterm Strich eine deutliche Leistungssteigerung, ohne damit dem Vorgänger seine Qualität streitig machen zu wollen.
Mit “Summer Nights Out” bieten uns Salami Sux sogar erstmalig so etwas wie eine Ballade an. Schönes Gitarrenintro mündet in verträumt klingendem Gesang. Trotzdem kommen die Dur-Klänge aber nicht zu kurz, keine Angst! Salami Sux stehen weiterhin für Spaß und Unterhaltung. Wie schon im Review von “Salami Sux” erwähnt: live müsste man die erleben können. Mit “I Don’t Wanna Be Learned” gibt’s dann noch ein Ramones-Cover, welches das Original dank seiner Überdrehtheit klar in den Schatten stellt. Die großen Meister und sicherlich auch für das eigene Schaffen Pate stehende Lederkuttenträger übertrumpft. Gut gemacht, Salami Sux!
Damit wären wir auch schon fast am Ende unserer zweiteiligen Reihe “Spannung, Spaß und Spiel mit den Irren von Salami Sux“. Wer nun noch eine Auswahlhilfe für den Kauf seines Salami Sux-Pet braucht, weil er/sie dann doch zu knausrig – oder etwas dramatischer: zu knapp bei Kasse – ist, oder aber befürchtet, dass Hundi und Mitze sich nicht so doll mögen werden, nehme noch folgendes mit auf den Weg: wer es lieber schmutzig und roh, unterm Strich auch etwas unausgegohrener mag, der/die möge sich für den Kauf eines Hundes entscheiden. Wer dagegen mehr auf Ordnung, weniger Hektik, jedoch aber auch auf mehr Raffinesse abfährt, der/die möge sich die Katze anschaffen. Aber unter uns gesagt: im Falle von Salami Sux verstehen und ergänzen sich die zwei Vierbeiner geradezu symbiotisch. Ihr könnt also getrost euren Privatzoo aufmachen!
Ja, inzwischen auch klar, dass dieses Mal das Kätzchen das Cover ziert. Rosa statt Gelb und die Band etwas großformatiger hinten drauf, die mag uns auch. Auch klar, dass abermals Topsy-Turvy Records die Tierheimsponsoren sind. Zu haben ist das Teil u.a. hier: