Ui, neulich hatte ich eine kleine Platte aus Hamburg im Briefkasten! Das gute an 7″ ist, die Post kann die einfach in den Briefkasten werfen ohne sie zu knicken und/oder ohne, dass ich die dann bei der Horrorfiliale im Stuttgarter Osten abholen gehen muss! Die 7″ kommt aus Hamburg weil genau da auch die Band mit dem schönen Namen Shitshow herkommt. Geschmeidige 7, in Worten: Sieben, Songs sind hier in 11 Minuten Spielzeit reingepresst worden. Da kann man sich schon vorstellen bzw. ne Idee davon bekommen, in welchem Tempo die Songs in die Gehörgänge gepeitscht werden: Schnell.
Und genau so ist es. Shitshow ballern ohne Vorgeplänkel direkt los und der erste Song ist quasi schon vorbei bevor ich kapiere, dass er angefangen hat. Aber macht nix, hör ich das Ding halt nochmal. Shitshow nennen ihre Musik selbst PowerPunk – würde ich so mitgehen. Bei Casual Tea bedient sich die Gitarre z.b. aus der Rock’n’Roll Bibel und donnert dann wie Cheap Trick auf Pepp durch den 1:45 kurzen Song. Insgesamt geht das ganze, was Tempo und Songlänge angeht schon fast in Richtung HC-Punk, dazu passen dann aber die durchaus noch gesungenen und nicht nur geschrieenen Gesänge von Frontfrau Julia wieder nicht. Also eventuell PowerGaragePunk? Irgendwie bekomme ich beim hören von Shitshow ganz deutliche SUCK vibes gesendet.
-+#?!$ ist genau so produziert wie das bei so Mucke sein muss – etwas krazig, rumpelig und nicht perfekt aber trotzdem so, dass man merkt, dass es genau so sein muss und nicht nur nicht besser geht. Eine cleane Überproduktion würde dem ganzen was die vier Hamburger*innen von Shitshow hier fabrizieren, komplett die Luft aus den Segeln nehmen. Bissige Gitarre, scheppernder Bass, drückende Drums und dazu die überaus passende stimme, die sich, wie gesagt, nicht zu Screamo mäßig aber eben auch nicht zu flach über die restliche Mische legt.
Shitshow liefern auf -+#?!$ in elf Minuten sieben solide Kampfansagen die man sich durchaus mehrmals anhören kann – oder muss, weil man, wie ich, mit dem Hören nicht hinterherkommt. Macht aber nix, weil is ja gut. Raus gebracht wurde das Teil übrigens auf Eierloch Records, dem Bandeigenen Label, hat mir Krischan dann noch auf Nachfrage mitgeteilt.
Die 7″ selbst kommt entweder in schwarz oder grau marmoriert daher. Auf dem nicht ganz ernst gemeinten Cover sind die vier Musiker*innen abgebildet die sich gegenseitig in Astro-TV Manier energetisch aufladen. (Wohl um durch die Arbeitswoche zu kommen und dann Wochenende wieder ordentlich die Sau raus zu lassen). Großartige 7″ jedenfalls. Nächstes mal dann gerne auch ne LP, gell. Kaufen kann man die 7″ HIER