Ich glaube Soko Linx ist eine dieser Band bei der es nur 2 Meinungen gibt. Man mag sie sehr oder eben das krasse Gegenteil.
Als ich den ersten Berührungspunkt mit der aus Leipzig stammenden, Skimasken tragenden, Band hatte, herrschte in mir Skepsis gegenüber des gerade Gehörten. Als dann aber das Debutalbum Auf die Fresze. Fertig. Los! veröffentlicht wurde war ich, zu meinem eigenen Erstaunen, sehr begeistert von der Platte. Bei der Mischung aus Punk, Elektro und Rap ist eine Musikrichtung dabei, die mich nur selten begeistert, eine zu der ich viel Abstand halte, und eben Punk. Je mehr die Platte in mir reifte desto mehr war ich der Meinung: Das ist irgendwie ganz schön Ärzte-like. Irgendwann kam ich dann auch mal in den Live-Genuss und fand es immer noch sehr stark.
Die Texte finde ich bis heute unfassbar gut und kreativ mit einer kleinen Portion Rumblödelei.
Und jetzt? Jetzt haben Soko Linx ihre zweite LP veröffentlicht, welche am 26.04. über Bakraufarfita Records erschien und Blosz kein Stresz als Titel trägt.
Optisch ist es eine gute Fortführung zum Debut. Alles rund, schick, modern mit ein paar Augenzwinkern. Highlight für mich das Eiland Sachsen welches sich auf der Innenseite des Gatefold-Covers befindet. Darin enthalten ist dann eine unscheinbare schwarze 12-Zoll auf der sich die 15 Titel befinden und ein Textinlay, welcher ebenfalls sehr modern ist und sich nahtlos an das Gesamtbild einfügt.
Musikalisch habe ich mich sehr auf das neue Album gefreut. Der schon angesprochene Mix aus viel Gitarre und etwas Elektro sowie Rap hat mir sehr gut gefallen, ebenso die textliche Exponente. Ich mache da keinen Hehl mehr daraus, dass ich ein riesiger Ärzte-Fanboy bin und fast so hoch war der Anspruch an die neue Platte von Soko Linx. Beim ersten Durchhören dann erstmal Enttäuschung, da ist nicht viel was sich in mir festsetzt. Und auch beim zweiten Hören, der Punch des Debuts geht nicht auf mich über. Danach verschwand die Platte erstmal für ein paar Wochen aus meinem Gedächtnis, kein guter Start.
Und jetzt: Ein neuer Versuch. Aber wieder beim ersten Hören, nichts dringt direkt in mein Ohr und überzeugt mich. Einzig FOT und Wertlos setzen sich direkt fest.
Fazit:
Tja und jetzt? Nun – vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen. Das Album ist auf jeden Fall unterhaltsam und gut produziert. Für mich sind es aber schlichtweg zu viele elektrische Klänge um mich in der Platte zu verlieren. Die Texte sind immernoch auf einem sehr hohen Niveau, sehr politisch und gerade bei „Wertlos“ kommt wieder dieser Farin-Urlaub-Textflair auf. Einfach mal in 30 Sekunden ein Lied abfeiern, welches einen nicht nur zum Schmunzeln anregt sondern nebenbei gleich noch das moderne Konsumverhalten und die Musikindustrie aufs Korn nimmt. Mir fehlen Stücke wie Sehnsucht nach Retrotopia oder eben der Punch von den Elektrostücken wie Sorgenkind des Lebens welche Soko Linx für mich ausmachen.
Käuflich erwerben könnt ihr das Ganze am besten direkt Hier! aber Blosz kein Stresz.