Liebe Vinylliehabenden, gurtet alles fest, sonst könnte es passieren, dass die Debut-EP von Soulprison “Vision of the Void” für Unordnung in eurem heimlichen Gefilde sorgt.
Soulprison, das ist eine 5-köpfige im Jahr 2020 und im Süden Deutschlands (kommt hier etwa mal wieder die in der Redaktion beliebte Nähe-Stuttgart-Floskel zum Einsatz?) gegründete Band, welche sich im Stil am ehesten mit Metallic Hardcore beschreiben lässt.
Und eben diese haben am 02.12. des vergangenen Jahres ihre Debut-EP “Vision of the Void” über Warriors Records und Nuclear Family Records veröffentlicht. “Vision of the Void” kommt mit einem auffälligen Cover um die Ecke, welches, finde ich, im Plattenladen beim Stöbern direkt vermuten lässt, auf welche musikalische Reise einen Soulprison mitnehmen. Unter dem Cover befindet sich dann das, in meinem Fall, in rot transparent gehaltene 12-zöllige Vinyl, welches noch in schwarz/weiß marbled erhältlich ist. Einzig und allein das fehlende Textblatt stimmt mich etwas traurig, da ich es liebe, mich aktiv mit den Texten auseinanderzusetzen.
Soulprison nehmen sich vor, ihre musikalische Idee und ihre lyrischen Messages um die Themen mentale Gesundheit und soziale Achtsamkeit zu einer perfekten Mixtur zusammenzuführen. Das verspricht doch schon mal viel für die nächsten rund 22 Minuten aufgeteilt in 6 Titel.
Den Anfang macht Mental Wasteland, welches mit den Regengeräuschen und den zarten Akustikgitarrennoten ruhig beginnt und dann mit einem sehr eingängigen Metalriff dafür sorgt, dass ich meine nicht vorhandenen langen Haare durch die Luft wedeln will. Als dann nach etwas mehr als einer Minute ein treibender und zum Two-Step anregender Part einsetzt wird mir klar, dass das 22 gute Minuten werden und live bestimmt für ordentlich Bewegung sorgt. Hier finde ich es direkt wieder schade, dass ich kein Textblatt in der Hand halte, denn der Titel Mental Wasteland, macht schon neugierig was mir da in den circa 4 Minuten entgegengeschrien wird. Einzig und allein auf den Beatdown-ähnlichen Part könnte ich hier verzichten.
Mein persönliches Highlight des Albums ist definitiv Boiling Point, für welches man Paleface als Feature mit im Boot hat. Ähnlich wie beim Opener sorgt auch hier ein metallastiges Intro-Riff dafür, dass ich hellhörig werde. Es folgt ein Part mit unfassbar treibenden Parts welches mich im Stil sehr an eine meiner liebsten Hardcorebands erinnert: Final Prayer. Boiling Point ist unfassbar abwechslungsreich, Metalriffs, treibende Hardcoreparts, ein Breakdown mit einer Death-Metal ähnlichen Melodie im Hintergrund. Naja, und dann ist da noch der Part in dem die Deathmetal-Melodie allein ist, begleitet von einem mit psychopathischen Lachen untermalten “this is the Boiling Point“, welches anschließend in einem von Paleface begleiteten Breakdown endet, bei dem ich mir nicht sicher war, ob ich mir von der Energie dieses Parts getrieben, jetzt in die Hose scheiße oder meine Inneneinrichtung zerlege. Ich habe lange überlegt ob ich diesen Satz so stehen lassen will, muss ich aber, da das einer der besten Breaks ist, die ich bis hierhin gehört habe. Punkt.
Fazit:
Ein mehr als solides Debutalbum, das uns Soulprison da vorlegt. Für mich ein absolutes Must-Have für jede*n Liebhaber*in von Heavy Hardcore. Die beiden einzigen Kritikpunkte, die ich an diesem Album habe, sind das fehlende Textblatt und das es mir ein paar Breaks zu viel sind. Die hätten gern durch einen der vielen und guten Metalparts ersetzt werden können, denn die sind für mich das Alleinstellungsmerkmal auf “Vision of the Void”
Käuflich erwerben könnt ihr das ganze entweder Hier! auf der Bandcampseite der Band oder Hier! bei Warriors Records.