Geil! Hab ich gedacht als ich gehört habe, dass ich das Re-Release der ersten EP (2012) der Berliner Haare-Schüttler Space Chaser besprechen darf. Erschienen ist das gute Stück auf This Charming Man Records, wohlbekannte Musikliebhaber.
Warum? Na weil die geil sind, man! Ich habe vor ner Weile mit meiner eigenen Band auf dem Umsonst & Draußen in Mössingen gespielt und wer hat da auch gespielt und ist für einen Nachmittags-Gig auf einem Provinz-Festival extra aus Berlin (ne, die waren nicht eh unterwegs sofern nur dafür) angeeiert? Richtig, Space Chaser und das fand ich ja schon direkt mal sehr sympathisch. Nix da mit “Wir kommen aus Berlin, was sollen wir in der schwäbischen Provinz?!” ne, einfach “Klar, Freibier!”.
Natürlich haben wir uns den Gig dann auch von vorne bis hinten rein gezogen und haben danach am Merch-Stand das ein oder andere Wort mit den langhaarigen Bombenlegern gewechselt – und eigekauft natürlich!
So, genug in Erinnerungen an eine Zeit vor der Pandemie geschwelgt. Jetzt aber zur Platte:
Wie gesagt handelt es sich hierbei um das Re-Release ihrer 2012er EP. Es wurde nochmal neu remastert, hat ein neues Artwork, das übrigens wie immer bei Space Chaser sehr geil geworden ist, verpasst bekommen. Dazu gibt es mit Thrashold auch noch einen Bonussong und einen Slayer-Coversong, FETT.
Leider finde ich kein Video zur Platte daher hier eins random:
Siegfried Rudzynski, seines Zeichens der Sänger der Jungs (klassischer deutscher Thrash-Metal-Sängername übrigens, Siggi, Udo, Doro…merkste selber, ne? Geil.) Liefert feinstes und sauberes Metal-Gekreische, Stimmstabil und mit ordentlich Wumms. Und live macht er dazu auch noch ne gute Show, sodass das Gesamtkonzept auf alle Fälle stimmt. Auch der Rest steht bekannten oldschool Thrash Bands wie Tankard, oder Exodus keineswegs nach. Da wird echt vieles richtig gemacht bei Space Chaser und wer auf die Mucke steht wird die Herren a) schon kennen oder b) jetzt kennen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gut finden.
Ordentliches Geknüppel an den Drums, sauber treibendes Tempo, Fetter Gitarrensound immer Mal wieder etwas Abwechslung.
Wenn man unbedingt was finden möchte zum nörgeln, dann könnte man eventuell sagen, es fehlt ein wenig an der eigenen Note. Aber mal ganz ehrlich: Das ist Thrash-Metal, will man das da denn überhaupt oder will man sich lieber im eigenen Wohnzimmer das Trommelfell raus – und 15 Bier in Kopf rein schießen und der Rest ist völlig egal solange es ballert und die Nachbarn verzweifelt an die Decke hämmern?
Ich mach letzteres. Festivalfeeling im Wohnzimmer – Nimm das, Ausgangssperre! Nur blöd das ich die Bierpampe selber wieder aufwischen muss…
Also wer auf Trash-Metal steht und Space Chaser noch nicht kennt, der sollte ganz dringend reinhören oder – noch besser – einfach glauben was ich sage und die Platte HIER bestellen.