Kassel ist halt eine Kunststadt, Leute. Heute geht’s hier um vier Menschen aus Kassel, die sich als Band den wunderbaren Namen SUCK gegeben haben und mit „Ribbit“ hier ihren ersten Longplayer präsentieren. Erschienen ist das Werk via La Pochette Surprise Records.
Und so viel vorne weg: Es ist wild.
SUCK machen dreckigen, verzerrten und mit jeder Menge Fuzz geladenen Garagen-Punk. Wenn der weiße Hase aus Alice im Wunderland – voll auf Acid – nicht aufhört zu buddeln und irgendwann am siedend heißen Mittelpunkt der Erde ankommt um sich in Magma zu suhlen – ungefähr so klingt das. Oder auch wie Frühwerke von Amyl & The Sniffers auf Teilen.
Sobald ich die Platte auflege und die Steigerung der zu Beginn leisen Drums den Höhepunkt erreicht, bekomme ich eine Wand aus verzerrten Gitarren und Bass um die Ohren geprügelt, dass ich kurz nicht mehr ganz sicher bin, wo oben und unten ist. Auch meine Nachbarn haben vermutlich ihre helle Freude! Menschen, die für Musikmagazine schreiben – Nachbarn hassen diesen Trick.
SUCK präsentieren hier auf der Platte 11 Songs die irgendwo im Spannungsfeld von Metal-Riffs und Black Sabbath Drumming, psychedelic-Fuzz, Punkrock und viel Garage umher schwirren. Dazu dann noch immer Mal wieder Synthesizer und die angepisste Stimme von Sängerin Isabell. Schrabbelig aber nicht verwaschen – Ein Träumchen.
„Ribbit“ bzw. SUCK gibt ab Song 1 ordentlich aufs Maul und lässt bis zum Schluss auch nicht mehr von dir ab – nur beim Seitenwechsel hat man kurz Zeit sich zu erholen und sich das Blut von der Nase zu wischen. Es wird geschrien, es werden dreckige Riffs auf den Punkt gespielt und das Schlagzeug treibt das Ganze mit Schlagstöcken ordentlich nach vorne.
Live müssen SUCK eine der Bands sein, bei denen man halb glücklich und halb voll Schmerz in der ersten Reihe steht, weil alles so laut ist dass es weh tut, man aber trotzdem ganz vorne dabei sein will (Hide the Pain Harold – Meme hier vorstellen bitte). Stehen jedenfalls ganz weit oben auf meiner Hingeh-Liste für 2023.
SUCK und „Ribbit“ machen Spaß und vor allem Lust auf mehr! Lust auf Live und Lust auf Nackenschmerzen und heftigen 3 Tage langen Kater. Für Liebhaber*innen von Amyl & The Sniffers, Stiff Richards oder Wine Lips und Co. Ein absolutes Muss und für mich eine der Überraschungen 2022. Die Platte kommt im schnieken Gatefold mit Oma-Schlüpfer-Bild. Auch die Aufmachung ist sehr gelungen und passt wunderbar in das Gesamtbild! Gibt es in Orange oder Schwarz, HIER.