Svetlanas – The Most Dangerous Band In The World
Ganz frisch mit einem Jahr Verspätung erscheint die Nachpressung des Erfolgsalbums “Disco Sucks” von den Svetlanas auf Demons Run Amok.
Im Jahr 2020 in zwei Farben, Pink und Blau, erschien diese Platte, wurde dann jedoch nochmal in Auftrag gegeben. Beide Versionen sind nämlich vergriffen.
Lieferengpässe in sämtlichen Bereichen – ihr habt es vielleicht beim 5-lagigen Hakle (RIP), dem Catsan mit Baybduft oder eurem liebsten Lieblings-Rapsöl im Discounter mitbekommen – sorgen auch bei der Herstellung von Vinylschallplatten für Verzögerungen.
Hinzu kommt dann noch, dass die Großen wie Sony bspw. Vorrang in den wenigen Presswerken haben.
Gut Ding will Weile haben und hier ist sie nun, die rote Nachpressung der Svetlanas.
Muss ich euch die Band eigentlich noch vorstellen? Ich glaube doch kaum..
Jede:r Dritte von euch hat doch sicher von der gefährlichsten Band der Welt gehört und sicher sofort die wilde Körpersprache von Mimik und Gestik der Sängerin Olga vor Augen.
Auf mich wirkte das in der Vergangenheit immer bisschen übertrieben, wenn ich Fotos oder Videos sah, wie bei Olga die Gesichtszüge entgleisten und ihre Hand nur noch aus Mittelfingern bestand.
Wenn man aber hier audiovisuell denkt, sich diese gesehenen Aggressionen aus dem Gedächtnis hervorruft, und die Musik von der Platte des Nachbarn Sammeltassen im Schrank erbeben lässt, sieht das Ganze schon anders aus.
Es passt einfach wie Arsch auf Eimer!
Auf der red marbled Version, welche es nur in 200 Exemplaren gibt, sind wieder 10 Titel vorhanden.
Ein Textblatt oder ähnliches gibt es hier nicht. Dafür ist die Innenhülle bedruckt mit ein paar Zeilen Textauszügen und dem Bandlogo vor dem Inneren eines (ich mutmaße) Van-de-Graaff-Generators.
Diesen lilafarbenen Blitz kennt ihr alle, welcher euch bei Handauflegen die Haare zu Berge stehen lässt.
Das Frontcover zeigt die Sängerin Olga in blauer Farbe mit den wilden Augenbrauen und rückseitig ist das Bandlogo vor dem Inneren des gemutmaßten Generators.
Musikalisch gibt es rauen Punk oder gar Hardcore-Punk mit gewitzeltem Gesang.
Ich finde für Olgas Art zu Singen gar keine treffenden Worte. Es ist mir nicht möglich, diesen auch nur annähernd zu beschreiben. Mir fällt es auch zunehmend schwer, Vergleichsbands zu nennen.
Das ist wahrlich eine einzigartige Institution, welche zwar in Moskau and not L.A. gegründet wurde, jedoch inzwischen in Italien beheimatet ist.
10 Songs, bei denen schon die Titel wie “All I See Is Red”, “Pyromaniac” oder “Pussyfication Of Punk Rock” für sich sprechen.
Da es stilistisch keine Experimente gibt, kann ich keine herausragenden Anspieltipps nennen. Von A bis Z, von 1 bis 10 die gleiche Richtung – links nach vorne!
Wer also von euch die Erstpressung der Svetlanas verpasste, sollte als nun hier bei Demons Run Amok zugreifen.
Disco Sucks!