Das Label Sbäm Records hat mittlerweile schon viele, wirklich gute Bands herausgebracht. Eine davon liegt grad auf meinem Plattenteller, hat den Titel „Ideology“ und ist von der Band The Detectors. Die vier Jungs aus Kiel machen Punk. Aber schon eher von der schnelleren, skatigeren Sorte. Außerdem sind Manu, Jacob, Henning und Smish durchaus auch politisch unterwegs, was alleine schon der Vorab-Track „Diciotti Dilemma?!“ gezeigt hat, bei dem es mit schnellen Strophen und melodischem Refrain Klartext in Richtung Matteo Salvini (italienischer Politiker) gibt, im Zusammenhang mit dessen Umgang mit der Seenotrettung und den Flüchtigen auf dem Mittelmeer.
Nun gut. Gehen wir aber jetzt einfach mal der Reihe nach durch das Album, denn während ich hier an der Einleitung gebastelt habe, sind schon zwei drei Songs wieder verstrichen und ich war noicht aufmerksam. Aber egal, die Platte läuft zum x-ten Mal. Den Beginn macht „Traces in the Rust“, ein vierminütiges Stück Punkrock, welches nach knapp 25 Sekunden so richtig startet und die Lust gleich ganz weit rauf setzt, die Lautstärke zu erhöhen. Auch das folgende „Opportunities to Grow“ macht nicht weniger Spaß und geht von A bis Z ins Ohr. Das ist so ein Song, bei dem ich mich an die Soca zum Punk Rock Holiday wünsche, einen Melonball in der Hand an der Beach Stage…ich schweife ab. Aber ich glaube, ihr könnt euch jetzt etwas vorstellen, welche Musik ich grad höre.
We came from nowhere, that´s why we go where we´re not supposed to be.
We´re dedicated until we´re failed, until we´re running free.
Jawollo, bin voll dabei. Und sobald ich mir den Text merken kann, sing ich auch mit. So geht es dann auch weiter über „Rise Up!“ und „Great Dispair“ zum Ende der ersten Seite mit dem Titel „Let it burn“, welches ein langsameres Lied, welches das eingeengte Leben kritisiert, ein Aufwachsen mit Grenzen und nicht mit Möglichkeiten.
Seite B startet mich oben schon beschriebenen „Diciotti Dilemma?!“ und hat aber auch ansonsten einiges zu bieten. So werden beispielsweise bei „The Decline“ Trompetenklänge verwendet und wieder zu etwas langsamerem aber zum Tanz animierenden Sound gegriffen. Ich seh die Menge springen. „Sticks & Stones“ ist wieder ein melodischer Kracher zum Mitsingen und das abschließende „Venture and Risk“ bringt dann nochmal etwas Outroeskes (Ihr wisst, Neologismen liegen mir!) mit. Der Song steigert sich von Minute zu Minute, bis er zum Schluss nochmal richtig schön abrockt.
The Detectors haben eine sehr gute Musik zu Vinyl gebracht, die mir die komplette Zeit über gefallen hat. Auch die absolut politische Haltung und Ausrichtung, die zu keiner Zeit unklar ist, habe ich mit Freuden registriert. Ein weiteres tolles Album einer Band aus Deutschland auf einem Label aus Österreich. Schön, dass der deutschsprachige Raum so viel starken Nachschub liefern kann.
Die Platte gibt´s auf weißem Vinyl und sie kommt mit einem sehr aussagekräftigen Inlay daher und auch einem Sleeve, der eine deutliche Sprache spricht. Schaut euch hierzu die Fotos in der Galerie an.
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