Schöne Grüße aus dem Ruhrgebiet! The Grabøwskis melden sich ein Jahr vor ihrem 10jährigen Bandjubiläum zurück und wie!
“Doxa” heißt ihr neuestes Werk, welches dieses Jahr bei Horn & Hoof Records erschienen ist. Uns erwartet ein kurzweiliger Mix aus Punkrock und Oi, wobei die Grenzen da ja mehr als schwimmend sind. Wie man es auch schon kennt, rockt sich das Ruhrpott Quartett teils in Deutsch teils in Englisch durch das Album. Ich persönlich mag ja eher die Deutschsprachigen Songs, dann verstehe ich zumindest die Texte meist auf Anhieb. Der Opener “Krumm & Kaputt” ist vermutlich teils autobiographisch, denn die Jungs sind alle schon etwas in die Jahre gekommen und wissen, wovon sie singen, anstatt hohle Phrasen zu dreschen. Auch der Punk wird älter. Was ich persönlich sehr großartig finde, ist die Tatsache, dass wir nicht den abgedroschenen “One! Two! Three! Four!” Punkrock auf die Ohren bekommen. Das Intro von “The Knight Of The Knight! klingt wie eine Hommage an die Krefelder von Blind Guardian und auch der weitere Verlauf hört sich keineswegs nach 08/15 Geschrammel an. Chapeau! Ok, an der englischen Aussprache müssten sie noch arbeiten, aber ich das ist jammern auf sehr hohem Niveau.
Seite 2 eröffnet mit “Einer Von Oich”. Eine klassische Hymne, die man auch nach dem zehnten Hansa mitgröhlen kann. “Kein Gott Kein Staat” und “Nicht die Mehrheit” sind beides Nummern, wie man sie in der Art schon öfter gehört, aber daran merkt man halt auch, dass Themen des politischen Punk einfach auch begrenzt sind. “Mondenschein” beendet das kurzweilige Album und ich fühle mich in die Hochzeit der Abstürzenden Brieftauben versetzt. Da freut man sich auf das Jubiläumsjahr 2023.
Das schwarze Vinyl kling satt, keine Störgeräusche oder ähnliches. Selbst ohne eine Wäsche lässt sich die LP problemlos abspielen.
Das Artwork erinnert an die 50er Jahre Godzilla Kinoplakate. Man merkt schon, dass sich viel Mühe für das Detail gemacht wurde. Wer mag, kann sich das Frontcover in LP Größe auch an die Wand hängen, denn tatsächlich liegt es als Poster auch nochmal mit dabei. Die Texte werden zusätzlich mit beigelegt. Kleine Anmerkung meinerseits: Bitte an der Handschrift arbeiten.
Wer das gute Stück am besten direkt bei der Band bestellt, bekommt auch gleich einen Downloadcode mitgeliefert, was heutzutage auch auch keine Selbstverständlichkeit darstellt.