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Alex Gräbeldinger – Ein Poesiealbum namens Kotze

(Romantische Geschichten zum Weltuntergang / Kidnap Music)

by Christian
26/08/2022
in Fanzine & Buch Reviews, Reviews
Alex Gräbeldinger - Ein Poesiealbum namens Kotze 1

„Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu meinem Lebensgefühl“, „Bald ist Weltuntergang, bitte weitersagen“ und „Verloren im Weltall, verwahrlost auf Erden“ so heißen die Titel der Bücher, die Alex Gräbeldinger in den Jahren 2008, 2011 und 2016 veröffentlicht hat und die nun erstmals in einem Sammelband bei Kidnap Music zusammengestellt wurden. Ergänzt wurden diese OX-Kolumnensammlungen diesmal durch vier Interviews (eins davon als Erstveröffentlichung) mit dem Autor und durch zwei mehrseitige Comics von Aku, der ganze Passagen aus den Texten in Bilder verwandelt bzw. mit Bildern begleitet hat. Aku steuerte auch schon zu den mittlerweile vergriffenen Originalausgaben der Einzelbände Illustrationen bei und war darüber hinaus auch für alle Coverartworks verantwortlich. Seine Comics passen wunderbar in dieses Buch, sie fangen den Irrsinn des Alltags, mit dem sich der Protagonist auseinanderzusetzen hat, detailreich und mit einem feinen Strich, wenn es um Gesichtsausdrücke geht, ein. Very nice.

Aber der fast 600-seitige Klotz hat zusätzlich noch paar Gimmicks im Gepäck, für die sich allein der Kauf lohnt.

Um das Buch schön geschützt neben der schon braunen und weich gewordenen Banane in der Handtasche transportieren zu können, gibt es eine kleine Stoffbüchertasche, ich habe sie mit dem Aufdruck „Fuck You“ bekommen. Es gibt aber noch zwei andere Motive, natürlich aber nicht nur nen schnöder Spruch, sondern – wie könnte es anders sein – mit einer Illustration von AKU!. Als kleine Alltagsprovokation funktionierte das kleine Täschchen auch schon, denn als eines meiner 100 Kinder damit zur Stadtteilbibliothek ging, war die Fachangestellte für Medien und Informationsdienste mit der asymmetrisch geschnittenen Frisur zuerst neugierig auf das „schöne Bildchen“, verlor aber dann schlagartig, fast synchron, das Interesse und die Gesichtsfarbe. Irgendein Genuschel über „kindgerecht ist das aber nicht“ erhöhte dagegen bei Kind und Vater schlagartig das Gefühl etwas richtig gemacht zu haben.

 

Alex Gräbeldinger - Ein Poesiealbum namens Kotze 2

Was ist sonst noch dabei?

  • Ein beidseitig bedrucktes Poster, was ich aber nicht aufhängen darf, meine Frau mag weder Einhörner noch Eichhörnchen. Ein Herz aus Stein, die Vermutung liegt nahe.
  • Ein megageiler Aufnäher für die Kutte („Nihilismus und gute Laune“), die ich leider gar nicht habe. Uncooler Typ, die Vermutung liegt auch nahe.
  • Kleiner Briefumschlag mit Aufklebern, Auto hab ich auch nicht mehr, müssen Gitarrenkoffer und Laternenmasten in der direkten Umgebung halt dran glauben.
  • Kleine Postkarte. Die ist so klein, die häng ich dann statt des Posters auf. Ha, gute Frau, hab ich dir ein Schnippchen geschlagen. Bin wahrscheinlich doch schon ein ziemlich cooler Typ, ich setz meinen Willen durch.
  • Zwei Buttons. 

Habe ich schon erwähnt das alle Gimmicks natürlich wieder von Aku! illustriert wurden? War eh schon jedem klar, oder? Klingt gut, sieht auch alles verdammt gut aus.

Aber genug der Werbung, kommen wir zur knallharten literarischen Einordnung dieses Sammelbandes.

Die Texte vom Gräbeldinger sind Erlebnisse, Gedanken und Geschichten. Der Autor besteht darauf, dass er alles selbst erlebt hat und nur Feinheiten literarisch angepasst wurden. Und das macht das ganze natürlich so unterhaltsam, da man den Protagonisten immer vor dem inneren Auge sieht. 

Ich mag Alex‘ Abenteuer am liebsten, wenn er sie in Tagebuch-Form in die Tastatur haut. Kurze Anmerkungen zum Alltag. Kleine Einblicke in sein Seelenleben. Alkoholgetränkt. Gewinnen. Immer wieder verlieren. Verzweifeln. Triumphieren. Die Loser, das sind die anderen. 

Und, ich muss es leider sagen, ich mag Alex‘ Texte am liebsten wenn es ihm schlecht geht. Getreu dem Motto: Große Kunst entsteht durch einen unglücklichen Geist!  Diese Tragik des Lebens, die Absurdität der Verhältnisse, die Grenzen des eigenen Körpers, die Beschränktheit des eigenen Geistes, das alles kann Gräbeldinger mit wenigen Worten auf den Punkt bringen. Parallelen zur eigenen Adoleszenz, zu eigenen Exzessen kann ich schönerweise und gleichzeitig auch leider sehr gut erkennen. 

Deshalb gefällt mir der erste Teil (“Das bekotzte Feinripp…”) am besten, denn hier geht es ihm einerseits dreckig und andererseits gibt er Vollgas, trinkt 1000 Biere hintereinander und lebt immer noch!

Im zweiten Teil wird die Schreibe anekdotenhafter, es sind für sich abgeschlossenen Geschichten. Immer noch macht es Spaß zu lesen, aber er ist glücklich verliebt, verlobt, verheiratet und dadurch anfälliger für Belangloses. Diese Geschichten von seinen Lesetouren find ich total uninteressant, auch die Gastautoren hauen mich nicht vom Hocker. 

Ein frisch geschiedener Alex im dritten Teil, ja es geht ihm wieder schlechter und es wird wieder mehr geschimpft, mehr Downs als Ups, mir gefällt die Schreibe wieder sehr. Ich bin ein zynisches Arschloch, ich weide mich mich an Gräbeldingers Zustand. Und das macht mir aber gar nichts aus, denn alles was in dem Buch geschrieben wird liegt schon Jahre in der Vergangenheit, es ist verarbeitet und vielleicht auch abgehakt. Alex nutzt seine Kolumnen auch als Therapie und er lässt uns Leser*innen daran teilhaben, deshalb darf es mir auch gefallen, wenn es ihm dreckig geht. Das heißt nicht, dass ich nicht mitfühle -im Gegenteil! Ich wünsche dem Sympathen alles erdenklich Gute. 

Im Interview Anfang des Jahres bei Musik trifft Literatur gab Alex Tom van Laak vom OX als literarisches Vorbild an und ich hoffe, dass nicht auch dessen Alkoholkonsum nachgeeifert wird. Denn Alkohol spielt in den Geschichten immer eine große Rolle, dieser sorgt natürlich auch immer wieder für berichtenswerte Situationen, aber ist bestimmt nicht hilfreich bei psychischen Problemen.  

Wer die Einzelbände bisher nicht ergattern konnte, sollte hier auf jeden Fall zugreifen, denn es ist wirklich eine witzige, tragikomische, aber auch in und zwischen den Zeilen eine ernste Lektüre, die psychische Probleme als das zeigt was sie für viele Menschen sind: immer wiederkehrender Alltag.

Alle Menschen, die Alex‘ Kolumnen kennen und lieben sollten natürlich wegen der tollen Gimmicks auch zugreifen. Hier zu erwerben.

Danke Alex für das tolle Paket, danke, dass du uns an deinem Leben teilhaben lässt.

 

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Tags: Alex GräbeldingerAutorBuchEin Posiealbum namens KotzeKidnap MusicKolumnenMusik trifft LiteraturOX
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