The Rememberables machen genau da weiter wo sie beim letzten Album aufgehört haben. Das mag etwas platt klingen, ich hoffe hier haben wir schon ein paar neue Hörer erreicht, bzw. die Band wurde auf ihrer Europatour vom der*dem einen oder anderen wahrgenommen.
Ich bin Mittwochabend auf einen kleinen, spontanen Gig ins Artcanrobert in Rastatt gegangen, die Band hat mich sofort mit ihrem Sound umgehauen; und 1993 hab ich Grungemusik echt nicht leiden mögen.
Sie machen sehr lauten, fuzzy, catchy, krachigen Grunge, den sie mit einem Hauch Pop garnieren, ohne dabei stimmlich in zu hohe Tonlagen zu entschweben.
The Rememberables machen also ganz wunderbar erinnerns-werte Musik!
Auf dem gerade in Europa bei Adagio 830 erschienenen Album sind 8 Songs drauf. 30 Minuten Powerpopgrunge produziert vom Kurt Ballou, der ja ein Garant für einen super Sound ist (obwohl er ja, selbst Gitarrist bei Converge, eher der härteren Musik zugewand ist und Bands wie Every Time I Die produziert). Was diesem Album allerdings auch etwas mehr Nachdruck zu verleihen scheint, als dem selbstbetitelten, von Kollege Colt Ivers reviewtem, Album. Er erhoffte sich mehr als 7 Songs und 29 Minuten… nun, wer rechnen kann, wird schnell merken, die Band bleibt sich treu. Sie haben nichts verloren von ihrer Spielfreude und dem Drive, den sie schon ganz klar dem Powerpop entreißen, um ihn mit Ohrwurmfräse und Grungegitarren in unser Gehör zu zimmern. Zwischen Weezer, Smashing Pumpkins und irgendwie höre ich da auch The Cure.
Es sind keine Popperlen, die so nett sind, sich im Gehirn einzunisten, man darf schon ein paar Mal aufstehen, die Platte umdrehen und sie wieder und wieder hören. Ich habe das Gefühl, dass viele Melodien, bzw. Gesangslinien auf “Unendlichkeit” getrimmt sind. Sie machen den Eindruck als würden sie nie aufhören und dann kommt doch ein “Change of Mind”.
Und ich habe bei jedem Song die Vier vor Augen, wie der dauerwippende Sänger mit den andern das Publikum mit einem immensen Strauß an Gitarrenmelodien übergießen. Es gibt immer wieder neue, kleine Schlenker zu entdecken gibt. Sehr abwechslungsreich. Emotionale, pubertär träumerische Texte.
Anspieltipps sind der Opener “Bummer”, darauffolgend “don’t write away”, dem noisigen, hart rockenden “No Promises”.
Tolle Platte, super Band. Ach, was gäbe ich für ein Livekonzert.
The Rememberables. Bestellen bei: Adagio 830. Gibt es noch in schwarz oder in limitiertem gelben Vinyl.