“Treffen sich vier Österreicher*innen in Irland” – klingt wie der Anfang von nem schlechten Witz, ist es aber nicht. Viel mehr ist das die Entstehungsgeschichte von The Rumperts, Österreichs neuen Punk-Export, in kurz.
Wer das Label SBÄM Records kennt, auf dem das Debüt der vier Österreicher*innen im August erschienen ist, weiß, in welche Richtung das Ganze gehen könnte. Der weiß aber auch, dass da normalerwiese Qualitätsware produziert wird und man die Ansprüche schon gut nach oben schrauben kann. Die Schwestern Nina und Alice haben sich ihre beste Freundin und ihren Landsmann Paddy geschnappt und einfach einen österreichischen Frankenstein aus Bad Cop / Bad Cop und The Baboon Show zusammengebaut. Ein ehemals bekannter Konzertveranstalter aus Stuttgart würde ein Konzert vermutlich so bewerben: “Energiegeladener Male-Fronted-Girlpunk aus Österreich”. Klar, “klingt wie” sagen kann jeder, ich erkenne aber Parallelen und man muss das Punk-Rock-Rad ja nicht jedes mal neu erfinden. Außerdem bringen The Rumperts natürlich auch ihren eigenen Stil mit ein. Trotzdem: Don’t stop running systems. Musik die geht, geht immer und wenn es 5 Bands gibt, die sich musikalisch immer mal wieder irgendwo überschneiden, können das ja trotzdem 5 gute Bands sein!
Wunderbar drückendes Drumming und mitreißende Gitarren tragen die Parmesanhobelstimme von Paddy durch’s Album. Mal etwas Old-School Punk mit schönen Soli und dann wieder etwas Skatepunk-Attitüde mit 20-Tage-Durchgesoffenundkettegeraucht-Stimme. Und eine wunderbare Coverversion von Jerry Lee Lewis’s “Great Balls Of Fire”, mit der genau richtigen Mengen Cowbell-Einsatz (MORE COWBELL!) gibt es auch noch mit dazu. Ich muss sagen, mit “Escapism” haben The Rumperts hier im August ein absolut taugliches Debüt auf SBÄM raus gehauen. Macht Spaß, ist tanzbar und wird bei mir sicher in die Auflegeliste für den nächsten kollektiven Suff aufgenommen!
Mehr Mädels an die Instrumente! Man merkt, dass hier auch das Bandgefüge passt, denn sogar bei den auf Platte gepressten Songs kommt die Spielfreude direkt aus den Boxen. Ey Rumperts: Stuttgart mal bitte (Fragt mal beim Juha West an!)
Auch die Platte selbst ist sehr hübsch geworden, ich habe hier ein Exemplar in Ultra-Clear mit Rosa Schmotzer vor mir liegen. Eingepackt in ein Inlay mit Texten und Bandfoto – sowas mag ich ja gerne, wenn ich sehe, wer hinter der Nummer steckt. Und auch das Artwork passt gut zu dem was auf der Platte ist.
Gutes Album, gute Band, bin seelig!
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |