Etwas Eagles of Death Metal, etwas Kaiser Chiefs und ein bisschen Giuda und was bekommt man? Sore Losers oder auf deutsch Schlechte Verlierer. Die sicher alles mögliche sind aber schlecht gehört nicht dazu. Also zumindest musikalisch. Gibt ja auch schlechte Menschen die gute Musik machen aber davon gehe ich hier jetzt einfach Mal nicht aus.
The Sore Losers sind vier Herren aus Belgien und machen schon seit geraumer Zeit, um genau zu sein seit 2009, gemeinsam Musik und “Ultra Elektric” ist das fünfte Album der Combo. Ich weiß gar nicht, wo ich die Musik so einsortieren würde, aber ich würde mich doch mal an folgenden Schubladen orientieren: Glam, Punk, Rock’n’Roll, Garage und eine Prise Bluesrock. Aber ich würde die Schubladen auch alle einen guten Spalt weit offen lassen, damit auch mal was aus der einen raus und die andere rein hüpfen kann. Genau das ist nämlich das, was beim hören der neuen The Sore Losers Platte Spass macht: Abwechslung. Klar, wie immer wenn man sich als Band einem bestimmten Genre verschrieben hat oder zumindest einen Schwerpunkt hat gibt es einen Rahmen. Aber auch in einem solchen Rahmen kann man Abwechslung bieten oder eben auch nicht.
Veröffentlicht wurde “Ultra Elektric” übrigens im Oktober auf Suburban Records, mit Bands wie Bad Nerves oder Scumbag Millionaire sind sie hier auch in guter und durchaus passender Nachbarschaft unterwegs. Damals allerdings nur auf CD, im November jetzt auf Platte.
Mal kommen The Sore Losers wunderbar catchy daher, ähnlich wie Dirty Fences und dann wird die Glitzerbombe gezündet und der Glam bestimmt das geschehen. Und genau das macht das hören des Albums so angenehm, wenngleich auch sehr viel Wert auf den Ohrwurm-Faktor gelegt wird, der das Album dann doch auch etwas vorhersehbar macht. Das ist bei oben genannten Combos aber ja auch so und macht die Sache deshalb nicht weniger spaßig. Zwei garagige Gitarren die zwischen lead und Solo hin und her wechseln wie die Bong bei Cheech & Chong, ein Schlagzeug, das genau weiß was es wann zu tun hat, um den Vortrieb zu garantieren und eine Stimme die sich zwischen den Instrumenten so einflechtet dass es nicht aufdringlich wirkt und gleichzeitig genug Durchsetzungskraft hat um nicht unter zu gehen.
Der Schellenkranz wird quasi das ganze Album hindurch geschlagen wie bei einer Musicalaufführung über engagierter Viertklässler – nur mit mehr Schweinerock Tendenzen. Ultra Elektric von The Sore Losers macht mir persönlich echt Spaß und ich freue mich darauf, die Platte dann, wenn diese Pandemie irgendwann mal vorbei ist, in mein DJ-Set einbauen zu können, denn Tanzpotenzial ist ganz klar vorhanden. Die Platte an sich ist auch sehr hübsch geworden, erinnert mich irgendwie an so alte Sachen wie MUD oder sowas. Wegen des Tigers, ihr wisst schon. Zur Platte gibt es noch ein Inlay mit texten und aufgeklappt ein Miniposter mit besagter Großkatze drauf. Schön.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |