The Third Sound ist mal wieder eine Band, die mich überrascht hat. Ich habe vorher noch nie etwas von ihnen gesehen oder gehört. Dann kam ihr neues Album “Most Perfect Solitude” hier an und bei meiner Recherche zur Band bin ich mehr und mehr überrascht, was da bereits an Output der Band herauskam. Die Band ist international geprägt, trotz alledem haben sie ihren Hauptsitz in Berlin. Leader der Band ist der isländische Musiker und Autor Hákon Aðalsteinsson. Mit ihm sind zudem sein langjähriger Freund und Musikerkollege Robin Hughes (Orgel, Gitarre). Neu dabei sind Frankie Broek (Schlagzeug) und Wim Janssens (Bass).
Was wir auf “Most Perfect Solitude” geliefert bekommen, sind vor allem weitläufige Klanglandschaften und herrliche Melodien, die an so viele bekannte Psychedelic-Bands erinnern. Ich nenne hier direkt mal die früheren The Verve mit ihrem Debüt “A Storm In Heaven” oder Chatham Rise.
Der Gesang, der allgemein immer irgendwie melancholisch wirkt, ist in Schichten von Rückkopplungen gehüllt und erhebt sich dennoch gleichmäßig und leicht bedrohlich durch den Mix.
Das eröffnende “See You On the Other Side” erinnert ein wenig an Anton Newcombe und Tombstones In Their Eyes, mit seinen Drones und der üppigen Melodie ist es sehr hell. “On Returning” folgt in ähnlicher Weise. Kosmischer Space-Rock gepaart mit melancholischen Vocals, zumindest scheint es so. “Don’t Look Back” hat eine groovige Orgel inmitten des tiefen Raspelns von Aðalsteinssons Stimme. Auch das Riffing ist hervorragend und schwebt über dem Mix. “Veiled” hat mehr saubere Orgel gepaart mit zurückgenommenen Klängen, die Hákons Gesang zur Geltung bringen.
“Another Time Another Place” ist eingängig und sicher einer meiner Anspieltipps für euch. Das Stück bietet den akustischen Genuss von erstklassigem Psych-Pop, liegt bei The Third Sound aber näher am Dream-Pop als am Shoegaze. “Wasteland” schlägt etwas härter zu, mit der dröhnenden Bedrohung der musikalischen Untermalung. Das abschließende “Departure” trägt einen treffenden Namen und schlängelt sich sanft dahin, um diese großartige Sammlung von verträumtem Shoegaze und Psych abzuschließen.
Alles in allem hat “Most Perfect Solitude” trotz der melancholischen Grundstimmung in der Stimme von Hákon Aðalsteinsson mit den zum Teil tanzbaren Melodien ordentlich Drive. Das überwiegend neue Team hinter ihm hat sich perfekt eingespielt und das hört man hier total.
Wer sich auf psychedelischen Psych einlassen kann, der macht mit “Most Perfect Solitude” von The Third Sound alles richtig!
Zu erwerben ist ihr Album auf Bandcamp, direkt bei Fuzz Club Records und direkt bei JPC.