Weil ich mal was „Fachfremdes“ machen wollte, habe ich mir bei der Review-Vergabe das zweite Album, „Weltschmerz“ der schwedischen Band Totem Skin ausgeguckt. Herausgekommen bereits 2015 bei HALO OF FLIES & PROTAGONIST. Ein Retro-Review so zu sagen. Gut, so ganz unbekannt ist mir solche Mucke jetzt auch nicht, das war mit ca. 15-19 Jahren genau mein Ding. STRESS UND GEBALLER!
Das Cover erinnert mich übrigens direkt an die Covers von Bands wie Baroness oder auch Arabs in Aspic – ob da auch musikalische Einflüsse mit rein gemischt wurden? Habe ich zwar nirgends als Betätigung gelesen aber finde, das kann schon gut sein. Denn insgesamt wird bei Totem Skin nicht Schema F bedient, sondern aus allem was hübsches raus genommen, sei es etwas HC, etwas Slugde, Death-Metal, Crust oder Screamo. Und daraus bauen die Schweden (Wiedermal: Ich finde aus der Skandi-Ecke kommt echt viel gutes Zeug!) einen Soundteppich irgendwo zwischen purer und bösartiger Aggression und doomiger Depression.
Weil es zu den 2015er Sachen kein ordentliches Video gibt, hier was noch älteres:
Ich merke, dass hier nicht einfach nur wildes Geprügel rübergebracht werden soll, sondern die Musiker ganz klar zeigen wollen was sie können. Trotz der Inkonsistenz der Musik im Gesamten, wirken die Songs im Einzelnen akribisch (nicht steif!) durchdacht und aufgebaut. Es wird nicht langweilig und hätte ich mich nicht schon an die Stimme gewöhnt, könnte sich durchaus auch mal ein Song einer anderen Band drunter mischen und man hätte das Gefühl einen Top-Sampler zu hören. Is so aber nicht, ist alles von denen.
Ansonsten möchte ich gar nicht mehr viel zu der Scheibe von Totem Skin sagen. Wie Eingangs bereits erwähnt ist auch das Artwork sehr gelungen und das Inlay schön übersichtlich. Kein unnötiger Schi-Schi. Ich würde vorschlagen, wenn ihr auf HC, Doom, Death-Metal und etwas Core steht, hört euch das Ding doch einfach selber an! Gibt’s gerade HIER für schmales Geld.