Jaaa, wir haben die erste weibliche Vinyl Sammlerin im Bunde unserer Vinylsünde Reihe. Schon überhaupt nicht mehr damit gerechnet, auch nur eine Frau zu finden, welche sich der Leidenschaft hingibt, ist es nun um so erfreulicher, Flinte in unserer Reihe begrüßen zu dürfen. Jetzt möchte ich euch aber nicht länger warten lassen und sag mal, here we go…
Hey Flinte, erst einmal Glückwunsch zu unserer Premiere. Du bist die allererste Frau in unserer Vinylsünde Reihe und es freut mich sehr, dich dabei haben zu dürfen. Lass uns nicht so lange auf die Folter spannen und lass uns doch mal wissen, was denn deine persönliche Vinylsünde ist.
Moin Nico!
Als ich von Vinylsünde hörte, dachte ich sofort: Da habe ich sicher was ganz Feines auf Lager! Ich wühlte sogleich ich in meinen musikalischen Schätzen und fand eine echte Sensation. „Das Stecker-Lied“ von Unser Herr Rudi! Im Jahre 1989 bei Ariola als 7“ erschienen. 3 Minuten und 28 Sekunden pure Euphorie! Der Song, das Artwork…WOW. Da stimmt einfach alles! ; )
Dieses Stück Musik kam – sozusagen ganz fresh – im Jahr seiner Veröffentlichung zu mir. Jörg Evers, Musikproduzent und Freund meiner Eltern ist der Schöpfer dieses Liedes und brachte mir die Schallplatte bei einem Besuch mit. Was soll ich sagen? Der Chorus schlug in unserer Familie ein wie eine Bombe und wir sangen pausenlos: „Da muss der Stecker rein, da muss der Stecker rein, immer, immer wieder muss der Stecker rein“…so wahr! …aber auch ein wenig schlüpfrig. Auf jeden Fall brannte es sich ganz, ganz tief in die Hirnrinde. Auch gut 30 Jahre später, als ich die Platte wieder in den Händen halte und das Cover betrachte, singe sofort reflexartig ich diesen Refrain. Das ist eben Qualität.
Momentan wird die Platte für knapp 5 Euro im Netz angeboten. Ich kann sie aber unmöglich verramschen, da sie mich daran erinnert, wie sehr es mich damals faszinierte, dass Jörg Evers vom Musikmachen lebte. Ich glaube, da wurde mir klar, dass das wohl irgendwie möglich zu sein scheint und ich das auch möchte.
Heute weiß ich, dass man als professioneller Songwriter hier und da auch mal etwas – sagen wir Kurioses – produziert, das möglicherweise nicht immer den persönlichen Geschmack trifft. Aber vielleicht sitzt in 30 Jahren jemand da, hört so ein Stück von mir und amüsiert sich so darüber wie ich heute über „Das Stecker-Lied“.