Die aus Páty bei Budapest (Ungarn) stammende Band Lemurian Folk Songs trumpft hier mit einem Wahnsinns Album auf, welches den Titel “Logos” trägt und Ende Juni 2020 auf Tonzonen Records erschienen ist.
Erst einmal vorweg. Laut der Beschreibung der Band spielt diese ihre Sessions ausschließlich im Wald von Páty und hat wohl auch dort dieses spacige Album eingespielt. Kann man fast nicht glauben, ist aber so.
Der Titelsong “Logo” wird mit einem schönen Glas Spiel eingeleitet und entwickelt sich auf abstrakten, psychedelischen Wegen zu einem wahren Hörvergnügen. Da tanzen die psychedelischen Pilze direkt mit und es wird einem vor Augen gehalten, was so ein paar kleine Pilze mit einem machen können.
Die Höhen und Tiefen des Songs zeigen eine wahre Spielfreude und so ist es auch kein Wunder, dass dieser erste Song gleich mal knappe zehn Minuten geht. Diese Zeit vergeht wie im Fluge und ich war sichtlich von der Länge des Songs überrascht, fliegt dieser doch geradezu an einem vorbei.
Untermalt wird der Song dann auch noch wunderschön von Sängerin Benus Kriszti, die im Übrigens auch für die abgespacten Keyboard Sounds verantwortlich ist.
Der zweite Song trägt wird mit Sierra Tejeda betitelt und gibt einen unmittelbaren Anschluss an den ersten Song. Man hat hier bewusst keine Pause eingesetzt und so ist hier aus meiner Sicht eine Weiterführung von “Logos” gewollt.
Und auch hier ist die Länge des Songs überraschend. Stolze sieben Minuten und das mit jeder Menge Abwechslung. Es geht erst eher ruhig in die Gefilden des Psychedelic Rock, bis sich der Sound schön langsam hoch spielt und in einem wahren Soundgewitter endet.
Calcination heißt der dritte Track, der dann auch etwas ruhiger mit einem schönen Schlagzeug Spiel in Kombination mit einem eher ruhigen Bass und einem seichten Gitarrenspiel den sechs minütigen Song einleitet. Nach grob einer Minute kommt dann wieder der Gesang von Sierra zum Einsatz und es entwickelt sich auch hier eine wunderbare psychedelische Geschichte die sich immer weiter aufbaut und in langsamen Zügen dann auch ihr Ende findet.
Mit Golden Laburnum kommt dann auch ein eher bluesiger Song zum Zuge, der sich mehr und mehr zu einem spacigen Soundspiel entwickelt. Und auch hier habe ich mal auf die Uhr geschaut und auch dieses Lied geht stolze 9:42 Minuten! Ich habe ja schon so einige Spacerock und Psychedelic Rock Alben gehört, allerdings noch keins, wo der Großteil der Lieder so lang geht.
Gechillt mit einem Tütchen hinterm Kopf kann man diese Lieder sicherlich gut runder ziehen und seine Filme abspielen, was durch die vielen spacigen Soundeffekte kräftig untermalt wird. Bei Golden Laburnum muss ich sagen, war mir das dann etwas zu langwierig und bin da leider nicht so ganz drauf angesprungen, was die Musik keineswegs schlecht machen soll.
Mit dem Lied Nummer fünf geht es dann jam mässig los und es ist schön, immer wieder der Stimme von Sierra zuzuhören. Diese passt hervorragend in das Gesamtbild des Schaffens von Lemurian Folk Songs und ohne diese Stimme wäre das musikalische schaffen wohl nur halb so gut!
Auch dieser Track geht stolze acht Minuten und schwebt langsam gen Himmel, wobei es hier in der Tat im Gegensatz zu den anderen Songs eher ruhig zugeht. Was zur Folge hat, dass man plötzlich ein einsetzendes Gefühl der Entspannung spürt.
Zum Schluss kommt dann noch der knapp zehn Minuten dauernde Titel “Firelake” der sich eher in die Stonerrock Ecke bewegt und auch hier zeigt, wie gut das Zusammenspiel zwischen Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboard funktionieren kann. Teils erinnert mich dieser Song an Fu Manchu vs. Led Zeppelin mit Frauenstimme auf Pilzen. Das trifft es wohl am ehesten, wenn ich den Sound beschreiben müsste.
Alles in allem hat mich dieses Album von Lemurian Folk Songs sehr überrascht und es freut mich unglaublich, dank Tonzonen Records dieses tolle Vinyl in den Händen halten zu dürfen, welches im Übrigen auf 300 Stück weltweit limitiert ist!
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