Florian habe ich über Facebook in einer der diversen Vinyl-Gruppen über einen weiteren Bekannten kennengelernt, den ich wiederum auch in der Vinyl-Gruppe kennengelernt hatte. Alles ein bisschen vertrackt – aber immer noch ziemlich cool. Flo spielt Gitarre bei unter anderem Apsis und Deadwood. Was Flo uns zu seiner Vinylsünde erzählt, werdet ihr in seinem Text, den er zu sich geschrieben hat, lesen können:
Hallo, ich bin der Flo, spiele Gitarre in einer Atmospheric (ja, klingt sehr abgedroschen – ist aber tatsächlich ein passender Umriss unseres Schaffens) Black-Metal Band (Anm. d. Red.: hiermit ist Deadwood gemeint) und bin im Umkreis von Frankfurt beheimatet.
Das Thema Vinyl und Musik beschäftigt mich schon seit ich ca. 10 Jahre alt war und es verhält sich so, dass alles was ich höre, gehört habe und noch werde, ein Teil dessen ist, was meinen Werdegang beschreibt bzw. beinhaltet.
In den Sommerferien besuchten mein Cousin und ich abwechselnd und er war es, der ein TDK Tape mit dem Soundtrack zu dem Film The Doors, welches er wiederum von seinem Bruder bekommen hat, mitbrachte. Break on Through (to the other side), Riders on the Storm und The End zogen mich in den Bann und wöchentliche Ausflüge per Rad zur öffentlichen Bücherei, die nebst Büchern (wer hätte es gedacht) auch Comics und Tapes verlieh, waren an der Tagesordnung. Zufällig griff ich dort zu Sonic Youth‘s Dirty…der Rest ist Geschichte.
Waren es zu dieser Zeit Tapes, kam nach und nach auch Vinyl, dass man bei Konzerten in der Hafenbahn, MTW, Batschkapp in die Jugendstube brachte. Natürlich nicht in diesem Ausmaß wie seit ein paar Jahren – ja, der Boom ging auch an mir nicht ganz vorbei – und spätestens als Deadwood (die besagte Band vom Anfang dieses Textes) das Debütalbum fertig im Kasten hatte, sich über Live-Bekanntschaften der in Bad Neustadt/Saale ansässigen Stoner-Rock Kapelle Cannahann der Kontakt zu Andi von Sell your Soul Records manifestierte und dieser unser Album auf Vinyl presste, ging es richtig los mit der Sammlerleidenschaft.
Das Thema Vinylsünde, zu der mich Stephan eingeladen hat, diesen Text zu verfassen, hat mir ein paar graue Haare mehr beschert, da ich der Auffassung bin, dass es wirklich keine Sünde gibt. Alles hat seine Berechtigung und nur weil ich persönlich nichts damit anfangen kann, gibt es dafür bestimmt einige andere, die mit meinem Geschmack nicht konform gehen.
Stellvertretend für ein ganzes Genre möchte ich hiermit Skid Rows Debüt Album nennen, welches ich heutzutage immer noch großartig finde, aber “Slave To The Grind” und! “Subhuman Race” den deutlichen Vorzug gebe. Ja, ich gebe es zu, ich hatte ein Faible für „AOR, Sleaze Rock oder Hard Rock“ wie Ten, Thunder, Hardline (Hey Chrissie, damit kannst Du mich jetzt tatsächlich aufziehen) und Co., ist aber innerhalb kürzester Zeit wieder verschwunden. Aufgestylte Haare, tonnenweise Haarspray, Spandex-Hosen und die zumeist wirklich an deutschen Schlager erinnernden Texte, mochte einen in Teenager Zeiten noch erfreuen, aber mit wachsender Begeisterung für Musik, Kultur und natürlich auch Freunde stellt man fest, dass es noch mehr in einem Kosmos gibt.
Das war jetzt kurz und bündig. Schreibe ich mehr, würde ich ungerecht urteilen – das dürfen gerne andere. Ich lege mir nun lieber die Neptunian Maximalism – Éons auf, eine Urgewalt aus Doom, Jazz, Krautrock…unbedingt antesten ((()))