Gaznevada sind quasi die italienische Verwandtschaft von Bands wie DEVO oder auch Talking Heads und Co. Und genau diese Band hat 1980 ein Album mit dem Namen “Sick Soundtrack” veröffentlich, welches im Jahre 2020 auf Italian Records neu released wurde. Ich habe mal reingehört.
Wenn ich irgendwo “Wave“, “New-Wave”, “Wave-Punk” oder Ähnliches lese, stellen sich direkt meine Öhrchen auf – denn diese Art von Musik finde ich überwiegend sehr gut. Mit Gaznevada liegt hier quasi ein Klassiker auf dem Tisch, der sich musikalisch irgendwo zwischen Italo-Wave, New-Wave und Punk bewegt. Es handelt sich dabei um ein Re-Issue der Band, die (leider) 1988 aufgehört hat, Musik zu machen. Wobei ich sagen muss, mir gefallen die älteren Sachen der Truppe sowieso besser – weniger Italo-Disco, mehr Wave und Synthpop.
Die überschaubaren 10 Songs die auf dem Album in die Rillen gepresst wurden, lassen sich ohne weiteres in meine Wave-Playlist einbauen, in der sich ArtgenossInnen tummeln wie z.B. DEVO, Suicide oder auch Pere Ubu. Musikalisch ist Gaznevada jetzt nichts Besonderes, aber genau darin liegt für mich der Zauber. Das ist alles so Naiv und sich wiederholend, dass ich während des gesamten Albums mit meinem Fuß im Takt durchwippen kann, ohne mich wirklich auf irgendetwas konzentrieren zu müssen. Das ist überhaupt nicht negativ gemeint, für mich ist genau das, dass Wave Musik mit ausmacht.
Freundlicher Weise hat Italian Records das komplette Album online gestellt, viel Spaß:
Immer wieder tauchen in den hämmernden Wave-Beats E-Gitarren und abstraktes Gesinge auf, das gibt dem Ganzen dann eine ordentliche Wave-Punk Note. Gut zu hören bei Songs wie „Shock Antistatico“ oder „Tij-U-Wan“. Und dann gibt es wiederum Songs, wie z.B. „Oil Tubes“ in denen die Italo-Disco Entwicklung eigentlich schon heraus zu hören war. Um was in den Songs eigentlich so geht, ist mir nicht so recht klar, was zum einen daran liegt, dass es – glaube ich – immer mal wieder mehr danach ging, was von Betonung und Melodie halt gerade gut passt und zum anderen daran, dass englisch jetzt auch nicht gerade die Muttersprache von Gaznevada war/ist. Macht das Ganze aber eigentlich nur sympathischer und etwas abgedrehter.
Die Platte gibt es in mehreren Versionen, von der einfachen, schwarzen mit Beilage, über die nummerierte Version inkl. 7“ oder die Deluxe Variante. Mir reicht die einfache auch, sonst wäre ich schnell überfordert. Aufmachung von Platte und Beilage gefallen mir gut und könnten auch von einer Indie-Veröffentlichung aus dem Jahre 2021 stammen.
Wer auf Waviges steht und bereits Bands wie DEVO, Talking Heads und co. In der Sammlung hat, sollte selbige unbedingt um „Sich Soundtrack“ von Gaznevada erweitern.
Kann man HIER tun.