Wie lebt es sich so als Rockband? Wie überlebt man seit 20 Jahre in einer musikalischen Chaostruppe? Wie ist das Leben auf Tour? Wie findet man sich im Musikbusiness zurecht? Was sind die Does und Don’ts? Antworten auf diese quälenden Fragen findet ihr in dem zweiten Buch der Band Itchy. Denn nach „20 Years Down The Road“, müssten sie ja nun wissen, „How To Survive As A Rockband“. Ja, wissen sie, scheint ihnen aber egal zu sein, so ließt es sich zumindest.
Itchy, das sind drei Schwaben aus Eislingen an der Fils, die sich 2000 zusammen taten um gemeinsam Musik zu machen und trotz des Erlebten immer noch zusammen Musik machen. Früher hießen sie noch Itchy Poopzkid, bis ihnen 2017 auffiel, dass der Name …. so naja ist. Alles was es sonst zu der Band zusagen gibt haben sie in dieses Buch -„Twenty Years Down The Road“ gepackt und in das 2015 erschienen Erstlingswerk „How To Survive As A Rockband“. Ach ja, echt Studioalben haben sie auch noch geschaffen, irgendwann, irgendwo zwischen ihrem stetigen, unstetem Tourleben.
Der Beginn des Buches ist schon fulminant! Seite sechs bis zwölf seien hier besonders erwähnt, lassen sie der Leserschaft Raum für Gedanken und Erinnerungen an Erlebtes mit und durch die Band und der Musik von Itchy. Da ist womöglich in den letzten 20 Jahren so einiges zusammengekommen. Falls nicht, eigenen sich die Seiten aber auch, die notwenigen Besorgungen für den nächsten Wocheneinkauf zu notieren. Weiße Blätter sollte man nicht unterschätzen.
Die nächsten rund 230 Seiten sind vollgepackt mit Erinnerungen, Anekdoten, Bildern und Kommentaren befreundeter Bands und Musiker:innen. Zeitweilig, witzig, sympathisch und unkompliziert geschrieben, geben sie einen ganz beschaulichen Eindruck auf das was die Band so treibt. Alles immer schön zeitlich und geografisch eingeordnet. Da hat sich jemand Mühe gegeben. Da hat jemand Tourtagebuch geschrieben.
Ließt man einen einzelne Anekdote, so erschient diese meist so skurril und schräg, dass man es fast nicht glauben kann und das ein oder andere mal vor lachen, fast vom Küchenstuhl fällt. „Kann doch garnicht sein. Wem passiert denn so was?“ denkt man sich und hat die Antwort doch vor sich liegen – Itchy. Auch die Band nimmt die Absonderlichkeiten mit Humor, so entnehme ich es sich jedenfalls den Texten. Und besonders schön ist es, wenn Mitreisende, Mitwirkende Bands und Musiker, oder Crewmitglieder zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge schildern. Diese Zeugenaussagen machen das ganze zwar glaubhafter, jedoch nicht weniger schräg.
Das mit der Technik ist bei den Jungs so ne Sache, das mit dem Proben erst recht. Läuft bei denen. Ein Buch voller Freude an (wahn)- witzigen Ideen und Freude diese umzusetzen. Ein Buch über Freundschaft und sich treu bleiben, als einzelner und als Band. Ein Buch was beschreibt, was passiert wenn man sagt, „Das geht nicht? Egal, wir machen das trotzdem so“. Aber nicht auf eine assoziale Itchy-first Art, sondern Itchy mitten drin und ihr seid dabei. Und auch die kleinen Nebensächlichkeiten finden Erwähnungen und prägen das Buch. Ein Blick fürs Wesentliche halt. Und wenn ich eins aus diesem Buch gelernt habe dann, dass ich niemals nimmer als Vorband mit Itchy auf Tour gehen werde. Und an alle jungen aufstrebenden Rockbands, geht mal mit Itchy auf Tour, da lernt ihr wie es läuft und nicht läuft.
Erschienen ist das Buch bei Findaway Books, das Pendant zu Itchys eigenem Label Findaway Records. Käuflich erwerben könnt ihr es da, wo man Bücher kaufen kann. Und falls ihr noch ein Geburtstagsgeschenk, oder Weihnachtsgeschenk (man kann ja nicht früh genug planen) für Eltern oder Schwiegereltern, oder anderen Menschen braucht, die sagen „Ach Musik, das ist doch Brotlose Kunst, mach mal lieber was richtiges,“ dann eignet sich dieses Buch ganz hervorragend als Präsent.
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Titel | Keine Daten vorhanden |
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