An dieser Stelle mal ein dickes SORRY an die FYUS. Das Album liegt, um ehrlich zu sein, schon eine ganze Weile bei mir. Immer kam irgendwas dazwischen. Weitere Rezensionen und allgemeine Vinyl-Keks-Aufgaben, Familie, Umzug, Arbeit. Das sind so die grundsätzlichen Gründe! Und zwischendurch habe ich immer mal noch andere Sachen dazwischen geschoben. Nun habe ich Urlaub. Und? Wieder mal keine Zeit. Nun, heute, an meinem vorletzten freien Urlaubstag, werde ich mich mal mit der ein oder anderen Platte auseinander setzen. Eben auch mit „Joy in Despair“ von FYUS. Und siehe da: Mal wieder eine Band aus meiner alten Heimat Aachen. Zumindest erwähnen sie es in ihrer Biografie. Als ich mir die Biografie durchlas, als das Album noch zum Rezensieren für uns zur Auswahl stand, hatte ich doch auch direkt Bock, mir die Band zu Gemüte zu führen. Gegründet haben sie sich so um 2010/2011 herum, damals aber noch unter dem Bandnamen FUSE. Was liegt da näher als sich fürs neue Album dann FYUS zu nennen. Gleiche Aussprache, anderer Name. So einfach geht es.
Was ist das für Musik? Ich kann zumindest nicht genau differenzieren, in welche Genre sich FYUS eingenordet hat. Da ist irgendwie alles dabei. Laut, leise, melancholisch, brachial, Indie, Punk, Alternative, Rock, Math-Rock, Post-Punk. „Joy in Despair“ ist also gespickt mit einer Mischung, die es in sich hat. Nicht nur das haben sie drauf. Auch Brass-Punk beispielsweise, was man bei einen ihrer älteren Stücke „Break Out“ hören kann, ist im Repertoire der Band. Also, festgelegt haben sie sich da wohl noch nicht so ganz.
Das Album an sich klingt noch roh. Manchmal darf es das auch. Gerade mit dem Wissen, hier eine noch junge, aufstrebende Band vor der Nase zu haben, die ihre Sporen in der Musikwelt erst noch verdienen muss und will, ist es sicher kein schlechtes Album.
Die Reibeisenstimme des Sängers Paul Schäpers, der sich mit dem Bassisten Jan Lennartz in den Duo-Parts die Vocals teilt, gefällt mir besonders gut. Erinnert mich zeitweise auch noch an Steaming Satellites. Das wird mir besonders bei „Tell Me About Your Demons“ deutlich. Dieser Track hat alles, was man sich von einem Song wünscht – ruhige Parts und Parts, die aus ihrem Kokon ausbrechen. Am Ende wird’s mir dann zwar etwas wirr. Aber das kann ich verkraften, da es für mich mit einer der stärksten Songs ist.
Ich freue mich, die Jungs hoffentlich noch hier und da erleben zu dürfen! Sie spielen am 22.07.2022 im AZ Aachen und eine Woche später auch auf dem Vielgut Festival in Aachen. Wer sie verpasst, ist selber schuld! Also hin da!
Zu erwerben ist das Album direkt bei der Band, z.B. via Bandcamp! Ihr bekommt das Album auf schwarzem Vinyl. Die Songtexte sind gut lesbar auf einem Inlay beiliegend.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!