Zur Hölle mit den ZweifelnFür das hier hab ich Halt Und ich will nicht wissen Was jetzt richtig istUnd tausend Blumen werden dann blühenUns kriegt ihr jetzt noch nicht Denn ich, ich weiß jetzt wohin Zum ersten Mal Ich werde heute noch mitgehen Und lass uns alles geschehen So einfach, so einfach kann es sein So scheiße einfach kann es sein
Als Pascow ihr neues Album Sieben angekündigt haben und sich die gerade zitierten Zeilen aus der ersten Singleauskopplung Himmelhunde ihren Weg in meine Gehörgänge gebahnt haben, war es sofort um mich geschehen. Die Zeilen haben mich derart gepackt, dass nicht nur die Augen etwas nass wurden – nein – ich wusste auch direkt, dass dieses Album allein nur wegen dieser ersten Auskopplung zu den besten Werken in 2023 gehören wird. Manchmal hört man einfach ein Lied was einen direkt beim ersten Hören derartig packt, dass man direkt in dieser Sekunde weiß, dass dieses Lied einen noch lang begleiten wird.
Aber fangen wir doch mal von vorne an: Pascow sind zurück und schicken mit Sieben bereits im Januar einen dicken Anwärter für die ”Platte des Jahres” in den Ring. Sieben ist mittlerweile schon der siebte (wer hätte das gedacht, Sherlock!) Longplayer, der im Jahr 1998 in Gimbweiler gegründeten Band. Weitere biografische Fakten spare ich mir, denn jede*r kennt Pascow.
Optisch kann Sieben einiges. In einem echt edel wirkenden weißen Schuber, auf dem sich neben Bandname und Albumtitel noch eine Trackliste befindet, verbirgt sich dann ein Gatefold Cover, auf dessen Front sich ein Bild der Fotoreihe von Dorothea Lange befindet, welche während der Großen Depression in den 1930er Jahren entstanden ist. Gefällt mir auf Anhieb und die Weltordnung is’ ja eh the fuck, ne? Unter dem Cover befindet sich dann noch ein Textbuch mit, ihr ratet richtig, den Texten und einigen Bildern sowie einer Danksagung, Informationen, mitwirkenden Gästen und anderen wissenswerten Dingen. Erhältlich ist Sieben lediglich als schwarze Version, um die Presswerke nicht weiter unnötig zu belasten – auch das ist mehr als löblich. Des Weiteren gibt es noch eine CD-Version, die komplett auf Plastik verzichtet.
Das neue Werk von Pascow ist ein echter Fan-Service. Knallendes Schlagezug, fette Gitarren, eingängige Melodien, durchdringender Gesang. Kurz gesagt: Hat jemand Pascow bestellt? Die sind jetzt da! Das ganze Album wirkt auf mich alles in allem etwas dunkler als seine Vorgänger und auch etwas weniger experimentell, aber vielleicht ist ja genau das wieder experimentierfreudig. Außerdem erwähnungswert finde ich, dass in vielen Liedern auf Sieben eine für mich doch ungewohnte deutliche Sprache gesprochen wird, so z.B. in Gottes Werk und Teufels Beitrag, welches mich in seiner Klarheit sehr angesprochen hat und auch nicht mehr richtig loslassen will. 4<
Ein guter Freund von mir (Hallo Phillip! Liebe Grüße!) sagt immer: ”Die Band hat sich immer weiterentwickelt, die wurden mit jedem Album besser. Das können die eigentlich nicht mehr toppen.” Und dann kommen Pascow mit Sieben um die Ecke und machen es trotzdem wieder.
Normalerweise nehme ich mir an der Stelle immer noch ein paar einzelne Lieder vor und zerlege die ein wenig, das wird diesem Album aber irgendwie nicht gerecht. Da gibt’s nichts herauszuheben. Nicht weil die Qualität nicht meinen Ansprüchen genügt oder meine Erwartungen nicht erfüllt – nein. Das Album lässt sich für mich aber am besten mit ”all killer, no filler” beschreiben. Ein paar Lieder neben dem schon angesprochenen Himmelhunde haben mich natürlich trotzdem besonders überzeugt. Dazu zählen u.a.: Gottes Werk und Teufels Beitrag, Daniel & Hermes, Von unten nichts neues oder auch Grüßt Eve.
Fazit:
Um es in den Worten des schon erwähnten Freundes zu sagen: Das können die eigentlich nicht mehr toppen. Für mich ist Sieben das bisher beste Werk aus dem Hause Pascow und eine absolute Kaufempfehlung an jede*n Vinylliebhaber*in! Nicht nur, dass man sich musikalisch weiterentwickelt hat – nein – mit der schon erwähnten für mich deutlicheren Sprache in manchen Liedern spricht man auch bestimmte Themen direkter und vielleicht auch weniger geschönt an, was mich überrascht und überzeugt hat.
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