Mal wieder einen Ausflug in den Pott gefällig? Alles klar, gerne. Ab geht’s nach Wuppertal. Da kann man nicht nur Schwebebahnfahren (sonst gibt’s halt echt eher nix zu tun) sondern, wenn man Glück hat, auch Mal bei einem Heimspiel des Synth-Pop-Duos Johnny Notebook & The 28th Century Mates dabei sein. Und was euch da erwarten könnte versuche ich euch jetzt anhand Gehörtem mal zu erklären.
Eben selbiges Duo hat jetzt seinen ersten Langspieler mit dem etwas sperrigen Titel “Johnny Notebook & The 28Th Century Mates” oder eben in kurz “s/t” auf SOUNDS OF SUBTERRANIA veröffentlich, und soviel vorweg: Ich mag ja so Computerspielmusik sehr gerne! Johnny Notebook sind aber nicht irgendwelche Wuppertaler, nein, nein, weit gefehlt! Es handelt sich hier um Szenegrößen aus Bands wie z.b. TOYOTAS oder aber auch Dean Dirg, die hier scheinbar ihre (mehr oder weniger) geheimen Gelüste auf elektrische Musik ausleben.
10 Songs in ca. 20min werden hier von Johnny Notebook & The 28th Century Mates auf Platte gepresst – das lässt schon vermuten, es sind keine 5 Minuten Sythie Balladen oder auschweifende psychedelische Elektro-Exzesse vertreten. Im Gegenteil die 10 Songs gehen durchweg gut nach vorne und sind allesamt absolut tanzbar (kommt in die DJ Kiste). Irgendwo zwischen Welle Erdball, Kid Knorke und Altgedienten Legenden wie DEVO bewegen sich Johnny Notebook wie geladene Teilchen im Beschleuniger hin und her. Ruhigere Fahrwasser? Fehlanzeige.
Der Drumcomputer und die Sythies treiben den mit Konfettiekanonen bewaffneten humanoiden Roboter “Johnny Notebook” auf Pepp vor sich her, vor dem es quasi kein entkommen gibt. Sobald die Nadel in die Rille rutscht fängt der gute an wild um sich zu schießen – tut aber zum Glück nicht wirklich weh und führt bei Treffer eher “nur” zu wildem Beinwackeln. Nicht wirklich minimalistisch aber eben auch nicht ausschweifend und absolut kein bisschen langweilig! Und sogar das ein oder andere Gitarrensolo wird zwischen die elektronischen Sounds gebaut und findet genau da auch seinen Platz. Immerhin haben die Musiker ja eine Punkrock-Vergangenheit, da muss also irgendwo auch ne Gitarre hin.
Für Fans von schnellen, kurzweiligen Elektro-Pop-Punk Songs wie mich eine absolute Empfehlung und sicher (oder hoffentlich?) nicht der einzige Output der Wuppertaler. Die Platte selbst kommt in zwar etwas unpraktischem aber dafür optisch ziemlich coolen Klappcover (öffnet nach oben) daher. Das Artwork bedient sich klassischer “Wir sind eine Band die Musik mit Computern macht” Elementen wie man sie z.B. auch von Kraftwerk o.Ä. kennen könnte. Aber genau das passt halt eben auch. Bekommen tut ihr das gute Stück z.B. HIER.