2015 habe ich in meinem Lieblingsclub Goldmark’s in Stuttgart die The Boss Martians live gesehen. Am selben Abend habe ich mir, voll bis obenhin (mit Euphorie!), das erste Mal seit Ewigkeiten wieder ein Tape gekauft. Ich hab ja nie damit aufgehört, diesem Medium komplett und für immer und ewig verfallen zu sein, aber eine zeitlang gab es schlichtweg kaum welche zu kaufen. Umso glücklicher war ich also, dass an diesem Abend eine Surf Compilation des amerikanischen Surf / Rock’n’Roll Labels Double Crown (“Surf Party – Double Crown”) mit Label Bands wie The Surfties, The Volcanics, The Madeiera und eben The Boss Martians feilgeboten wurde und habe ohne zu zögern zugeschlagen (und wochenlang nichts anderes gehört – zwischendurch vielleicht bisl Ramones, aber nur eventuell).
Ok, ‘ne richtige Einleitung war das jetzt nicht und ‘ne Überleitung find ich auch nicht wirklich, außer vielleicht, dass auch The Wet Ones! (übrigens DIE Marke für Feuchttücher in Amerika) ebenfalls in den USA beheimatet sind und ich nun ebenfalls wieder ein Tape in der Hand halte und zwar die 32. Veröffentlichung von Kloppstock Records. Das Iserlohner Kassettenlabel released nun seit 7 Jahren Tapes die sich musikalisch immer irgendwo zwischen Punk, Psychobilly, Horrorpunk & eben Surf bewegen. Naja, weg von den Ein-, oder Überleitung, weiter mit dem Hauptteil:
Das Trio, das aus Vermont stammt, kredenzt uns hier ein 1A* Sahnestückchen zum Verzehr: Schon optisch ist die babyblaue MC ein wahres Schmankerl. Beklebt ist sie mit einem Bild von dem Monster, das sich auch auf dem Cover wieder findet und die Hauptrolle auf dem Visual Album spielt. In dem bereits 2021 auf Bandcamp veröffentlichten Album “The Monster Of The Jungle Island”, wird instrumental die Geschichte von Monster Jungle Jim erzählt. Er ist alleine auf der Insel – und dann kommt der Jäger. So die Erklärung im Einleger.
Da es aber sogar ein von The Wet Ones! selbst produzierten B- Horror Movie dazu gibt, stellt sich heraus, es handelt sich um eine JägerIN (gespielt von der Bassistin aka Barbara Bigswell aka Amy Wild), die bei ihrer Jagd sowohl den Drummer der Band (aka Junkyard Alex aka Alex Pond) erbeutet und dann mit ihm gemeinsam auf die Suche nach der Bestie (aka Johnny Colossus aka John Flanagan) geht – um sie am Ende als Gitarrist in die Band aufzunehmen. Achtung: Es lohnt sich den Kurzfilm bis zum Ende anzuschauen (Blooper Alarm!)
Musikalisch könnt ihr Euch auf Surf Deluxe einstellen: Cleane, kristallklare, dominante Gitarre mit Hall, prägnanter Bass, mal schleppend, mal leichtfüßig, und ultra lässig gespielte Drums. Die Dramaturgie der Songs ist perfekt an die Story angepasst (oder umgekehrt) und die Spannungskurve wird quasi musikalisch durchgespielt. Schee isch des…
Das ihr Lieben, das ist Musik für euren ganz eigenen Tarantino. Der Sommer ist nah, also ab in die Karre, Scheiben runter (für die Trueness sollte es ein Auto mit Handfensterkurbeln sein).
Zu kaufen gibt es das Tape direkt bei Kloppstock Records.