Hours of joy in the Palm of your Hand…
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Eine brandneue Ausgabe der erfolgreichen Stag-O-Lee-Serie mit dem Titel “Exotic Blues & Rhythm”. Genießen Sie tolle und tanzbare Songs aus den späten 50er und frühen 60er Jahren – eine Handvoll Popcorn-Tanzflächen-Smashs, ein paar knackige Hüftshaker, großartiger Rhythm & Blues – die meisten davon mit einem “exotischen” Twist! 14 Songs auf schönem 10″-Vinyl (nur)!
So stilecht macht Stag-O-Lee Werbung für den Sampler “RAT-A-MA-CUE” aus der Reihe “Exotic Blues & Rhythm”. Damit trifft das Label den Nagel auf den Kopf. Obwohl das Cover einen Gorilla zeigt, der sich zwei leichtbekleideter Frauen bemächtigt, ist der Inhalt der feinen 10 Inch-Platte alles andere als zum Fürchten.
Auf insgesamt 13 Perlen des Genres bekommt der Hörer einen tollen Überblick über diese Sub-Genres der 50er und 60er des letzten Jahrtausends. Davon die meisten Künstler eher unbekannt. Umso mehr macht es Freude sich hier mal in unbekannten Terrain zu tummeln und gebannt den Klängen zu lauschen, die sich säuselnd aus den Boxen gleich einem lauen Lüftchen, den Weg in das geneigte Ohr suchen, nur um dort den Dopamin-Schalter umzulegen und für einen abwechslungsreichen Hörgenuss zu sorgen.
Freuen wir uns auf ein außergewöhnliches Erlebnis und werfen mal einen Blick auf die Cocktailkarte. Wir starten mit einem erfrischendem, saueren und leicht herben Cosmopolitan. Pat Patterson mixt seinen herrlich verrauschten Song “Rat-A-Ma-Cue Pt.1” mit einem ungewöhnlichen Gesangstil und interessanter Instrumentierung.
Es folgt Howlin’ Wolf mit “Going Back Home” mit einem vertonten Sundowner mit fantastischen Mundharmonika-Spiel, der wie ein Tequila Sunrise aus dem Abend ein Highlight für Augen und Geschmacksnerven darstellt.
Achtung, da kommt schon mit viel Schwung der Mojito und verbreitet seinen zitrusartigen, leicht minzigen und fein süßen Geschmack, Carl Simmons Orchestra blasen synchron dazu mit ihrer Umtempo-Nummer “Boodoo” die Ohrengänge frei und lassen das Tanzbein schwingen.
Das zügigen Tempo nimmt Silas Hogan auf und serviert zu “Just give me a Chance” einen schönen Answer-and-Response-Song zum Besten. Ein fruchtig, süßer Mai Tai steigert das Vergnügen ohne Zweifel.
Dennis Roberts stürmt die Bühne und läßt zu einem extrem chilligen Beat seinen leicht nasalen Gesang in “I don’t care” hören. Der herrliche Vintage-Sound wird durch Bläsereinlagen und einen Old Fashion erst richtig rund und verbreitet sein herbstlich, herbes, aromatisches Flair im Gaumen.
Billy Mure & his Orchestra lassen mit “Drums of India” den vorderen Orient auferstehen. Entsprechende Instrumentierung mit Klarinette lassen den Hörer von tausendundeiner Nacht träumen. Während die verhallte Surfgitarre ins Gehirn hämmert, zieht ein Sex on The Beach die letzten Stecker am Point of no Return.
The Vigilantes läuten mit der B-Seite die zweite Hälfte des gelungenen Abends ein. Ihr “Caterpillar Crawl” macht willenlos und lässt das Publikum auf allen Vierenn krabbeln. Wer kann nimmt sich zu dem mantraartigen Beat noch einen Piña Colada auf den Weg. Die Geschmacksnerven explodieren am tropisch, cremigen, nach Kokosnuss schmeckenden Aroma.
Es kommt noch besser, denn “Shrimps & Jumbo” ist Karibik pur. Mit “Mambo, Mambo” – Dave Bartholomew kredenzt uns dazu einen Daiquiri, der uns frisch, ein wenig sauer, zitrusartig und leicht süß zu dem Beat einfach nur tanzen lässt. Das ist Lebensfreude pur.
Zum Glück fährt Bobby Williams mit “So Blue” ein wenig das Tempo runter und gibt uns Zeit seinem Song die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Herrliche Bläserpassagen lassen und im Takt wippen, während uns der Caipirinha durch die Kehle rinnt und dort einen frischen Geschmack, mit Nuancen von Zitrone, hinterläßt.
Ein Negroni aus Gin, Campari und Wermut erzeugt ausreichende Schwere für “Hot Damals and Barbecue” von Chicco Chism & The Jetanairs, die mit rauem Gesang das Grillen hoch leben lassen.
Shakey Jake schaltet mit “Jake’s Cha Cha” einen Gang höher und lässt Gitarre und Mundharmonika tolle Melodien zu einem gezupften Bass-Beat spielen. Zudem gibt es herrlich verspielte Passagen auf dem Piano, die geradezu nach einem Margarita schreien. Als Belohnung gibt es mit Salzrand ein Gemisch Tequila, Limettensaft und Orangenlokör serviert, das genau so süchtig macht wie der Song.
Zum erfrischenden Moscow Mule, verbreiten The Volcanos feat. Johnny Duke in “Oh Oh Mojo” vor allem eins: gute Laune und Lust auf Tanzen. In knapp anderthalb Minuten wird ein Feuerwerk abgebrannt und bringt den Abend zum Höhepunkt. Handicaps, Bongos erzeugen einen mitreissenden Beat, den Gitarre und Piano gekonnt aufnehmen.
Der Abend klingt mit “Rat-A-Ma-Cue Pt.2” von Pat Patterson aus. Der titelgebende Song hat einen Drive, der einfach mitreißt und wie im Opener neben dem ungewöhnlichen Gesangstil urtümliche Schreie und Tiergeräusche einbaut. Der Regenwaldsound verdient einen würdigen Abgang und wird von einem Long Island Iced Tea begleitet. Der Mix aus vier hochprozentigen Alkoholsorten, Cola, Orangenlikör und Zitronensaft ist ebenso vielseitig wie der letzte Song und der gesamte Sampler.
Wer sich diesen Mix nicht entgehen lassen will, kann sich hier eine der auf 50 Exemplare limitierten Vinylscheibe sichern. Wer diese Chance verpasst, kann sich eine Compact Disc bestellen, auf der jeweils zwei Volumens zu finden sind (Vol. 13 & 14; Oop Boop & RAT-A-MA-CUE).
Unbedingte Trinkempfehlung! Gerne mit Vinyl.
Thanks for the great review! <3