In ihrem 13ten Jahr des Bestehens präsentieren uns Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen auf Tapete Records ihren siebten Longplayer „Egg Benedict“
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, 2012 aus den Ruinen der verblichenen Superpunk entstanden, bestechen auf ihren nun sieben regulären Alben mit ihrer Version von Popmusik, an der sie mit einer erfrischenden Sturheit festhalten. Beherzt setzen sie sich seitdem zwischen alle Stühle.
Beseelt von der Idee des ursprünglichen Punk (Man muss kein Virtuose sein, um tolle Musik zu machen!), veröffentlichen sie seit Jahren großartige Popsongs, stark beeinflusst von den drei großen „M´s“ (Madness, Motown, Modern Lovers). Mit einer herzerfrischenden Kompromisslosigkeit umarmen und zementieren sie ihren Außenseiterstatus in der deutschen Popkultur gleichermaßen. Auf Anbiederung an den Zeitgeist haben sie entweder keine Lust oder, was auch sein kann, haben einfach noch nicht drüber nachgedacht. Ziel war und ist es immer, dass jeder Albumtrack auch eine Single sein kann.
Auf „Egg Benedict“ haben sie es eigentlich geschafft. Erfrischend weit weg sind sie vom zeitgenössischem Staatstheater- und Feuilletonrock, welcher hierzulande so beliebt ist. Immer, wenn ein neues Liga-Album erscheint ist es so, als würde in einer etwas vermufften Wohnung am ersten warmen Frühlingstag das Fenster geöffnet werden und eine herrlich leichte Brise weht herein.
Mein Highlight? Definitiv „Sonniges Süd Schwabing“! Vielleicht, weil ich mit dem Gesang ingesamt nicht so viel anfangen kann und es sich hier um ein Instrumentalstück handelt. Viel eher aber, weil hier die 70er Jahre Orgel im Vordergrund steht, die mich an so manchen Film erinnert, die…ach, lassen wir das.
Das schwarze Vinyl läuft schön sauber ohne Knacken durch. Eine vorherige Wäsche ist tatsächlich nicht nötig. Das Inlay bietet uns alle Texte nochmal zum Nachlesen und mitsingen. Bestellen könnt ihr die Platte versandkostenfrei bei JPC und tut uns als kleinem Verein damit auch noch was gutes. Es lohnt sich also doppelt.


