Gitarren fließen und fließen und es scheint garnicht mehr aufzuhören und schon nach den ersten Klängen fragt man sich, wo das hinführen soll. Das ganze Album “Gateway” ein einziger Fluss an Gitarren, die dauernd und ineinander, umeinander strömen wie ein meditatives Delta aus Gitarrenklängen, welches Adam Miller hier geschaffen hat.
Obwohl der Song wie “Glimmerlight” sphärischer beginnt, ist er dennoch eins mit dem Album. Sind die unterschiedlichen Nuancen der Tracks nur Teil des Ganzen und die Pausen zwischen den Tracks nur Luft holen, bevor man abermals abtauscht im Strom, welcher jedoch nicht schnell und bedrohlich, sondern ruhig, beschaulich, dennoch teilweise düster, teilweise beruhigend dahin wabert. Nicht durch menschlichen Eingriff begradigt, sondern dem natürlichen Verlauf folgend, den der Strom sich durch sich selbst geschaffen hat. Manche Songs wie “Libra” klingen auch weniger wie ein Strom, ehr wie ein vor sich hin plätschernder Bach, dazu wird die friedliche Ruhe eine Frühlingsmorgens in menschenferner Umgebung aufgebaut, durch die dieser fließt.
Ein Album für alle Yogalehrer*innen und solche die es werden wollen. Nein, das ist ganz bestimmt nicht dispektierlich gemeint (Nervt schon dass man das fast immer dazu sagen muss, bevor sich wer aufregt), sondern ernst UND witzig (und ja, dass geht!). Aber das Album ist meditativ, ob ihr wollt oder nicht und mit Sicherheit nicht jedermenschs Geschmack. Ich persönlich kann das ganze nicht schlecht finden und das Können Adam Millers ist über die ganzen rund 40 Minuten hinweg nicht zu leugnen, aber von sich aus, hätte das Album sicherlich nicht den Weg in meinen Plattenschrank gefunden. Das Hören von “Gateway” ist zumindest bei mir stark abhängig von der persönlichen Grundstimmung, weshalb es auch ein wenig mit dieser Besprechung gedauert hat.
Adam Miller, Songwriter, Gitarrist und ehemaliges Chromatics– Mitglied hat mit seinem Solo-Debüt elf Songs aufgenommen, die die Hörerschaft ein wenig näher zu sich lebst bringen können, aber sie könnten genauso Soundtrack eines futuristischen Film sein, der irgendwo zwischen Dystopie, Chancen und Hoffnung spielt.
Erschienen ist “Gateway” am 11. Februar auf seinem eigenen Label Inner Magic und ihr bekommt es unter anderem über die Bandcamp-Seite von Adam Miller, hier verlinkt.