Hach Leute, es ist einfach herrlich für den Vinyl-Keks zu schreiben. Nicht nur, dass man laufend gute Musik ins Haus bekommt, nein, man erfährt nebenbei auch noch so allerlei. Schreiben bildet, quasi. Eine kleine Kostprobe gefällig? Okay. Wusstet ihr, dass der wohl bedeutendste Hersteller für Gitarrenamplifikation, Marshall, dass der auch ein Label betreibt? Also ich wusste das nicht. Bis soeben. Jetzt schon und das macht auch durchaus Sinn, wie ich finde. Sinn macht außerdem, dass Bad Touch aus Dereham, U.K. dort ihr aktuelles Album “Kiss The Sky” veröffentlicht haben. Denn so wie ein Marshall-Amp wohl wie kein anderer für DEN Rocksound überhaupt steht, genau so machen Bad Touch genau das: Rock. Schlicht und ergreifend Rock. Selbiger war mir früher ja zutiefst zuwider, habe ich ihn doch immer mit den coolen Jungs aus meiner Stufe in Verbindung gebracht, die ihre blitzblank polierte und von Daddy gesponserte Paula im Gitarrenunterricht zu spielen gelernt haben, um ihr zwar zweifelsohne technisch gutes, jedoch absolut seelenloses Spiel dann in einer Rock-Coverband einbringen zu können. Mit Rock’n’Roll hatte das irgendwie gar nichts zu tun. Tja, und dank dieser Assoziation, gepaart mit dem Punker-Dasein als bewusst-provokativer Gegenpol zu besagten Jungs, hat es eben seine Zeit gedauert bis ich mich dem Rock geöffnet habe. Nun ist es mit dem Rock allerdings wie mit der Tanne. Beides muss als Überbegriff herhalten, sobald eine Stromgitarre oder ein nadeliger Habitus im Spiel sind. Und doch hat man so ein gewisses Bild im Kopf, wenn man von Rock spricht. Bad Touch treffen mit ihrer Musik jedenfalls zu 100% ins Schwarze, spricht man von Rock. Finde ich. Es mag nun mit meinem fortgeschrittenen Alter, oder aber damit zu tun haben, dass Bad Touch – trotzdem dass sie zweifelsohne eine Rockband sind – nicht in dieses oben dargestellte Bild meiner ach so coolen Mitschüler passen. Denn Bad Touch geben ihren Songs genau das, was diese ihren Bon Jovi-Coverversionen nicht einhauchen konnten: Seele. Die Seele trennt die Rockspreu vom Rockweizen. Dazu kommt, dass die Jungs ihre technischen Hausaufgaben auf jeden Fall auch gemacht haben. Gute Musiker spielen Rockmusik mit Seele. Und so macht selbige dann auch Spaß.
Und weil der Rock so ein weitläufiger Begriff ist und es mir mit meinem bisherigen Geschreibe vermutlich noch nicht so recht gelungen ist, euch ein Bild von Bad Touch in die Birne zu setzen, greife ich nun auf ein äußerst beliebtes und probates Mittel zurück, dem Vergleich mit anderen. Bon Jovi hatten wir oben schon in anderem Kontext. Bad Touch stehen irgendwo an der Schwelle zwischen deren 80er-Hardrock und den Radionummern von später. Dann: Slash ist auch allen bekannt. Allerdings meine ich nicht so sehr den Slash zu Guns’n’Roses-Zeiten, sondern vielmehr das, was er aktuell mit Myles Kennedy macht. Mehr Pathos, mehr Ballade also als mit Axl. Sicherlich auch, weil Bad Touch‘s Sänger Stevie Westwood deutlicher an den Herrn Kennedy erinnert. Und sich in wenigen schrillen Momenten auch bei dem Herrn Tyler von Aerosmith bedient. Da könnte man jetzt auch noch weiter machen, Lenny Kravitz (der Riff vom Titelsong klingt verdächtig nach “Always On The Run”), die Black Crowes (deren bluesige Note) und Boston (sowieso immer) aufzählen, um dann irgendwann festzustellen, dass doch alle namhaften Rockgrößen irgendwie Einfluss auf Bad Touch genommen haben. Und dann könnte man auch negativ anmerken, dass Bad Touch das Rock-Rad sicherlich auch nicht neu erfunden haben. Müssen sie aber auch nicht, denn es gibt wohl kaum eine Musik, die so sehr von seinen Merkmalen lebt wie… ja wie was eigentlich? Wie der Rock eben! Und Bad Touch haben mit “Touch The Sky” definitiv eine gute Rockplatte veröffentlicht.
Diese kommt auf weißem Vinyl und in schickem Hochglanzdruck, sowohl Cover als auch Innenhülle. Das macht was her und verleiht dem erhabenen musikalischen Inhalt auch optisch und haptisch den passenden Ausdruck. Jede Menge Bildchen der Bandmitglieder lassen einen dann noch spüren, wie ausgelassen und produktiv die Zeit im Studio war. Auch das ist eben einfach nur Rock. Erhältlich ist das Teil z.B. hier.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |