Es hagelt zum Jahresende mal wieder Jahresrückblicke an allen Ecken und Enden und auch wir können uns dem nicht entziehen und ihr müsst da jetzt auch durch. Wir haben tief in unseren Plattenregalen gestöbert, was war gut, was war geht so, was war eine Überraschung, was hat uns musikalisch vom Küchenstuhl gehauen? Da herrscht im Redaktionsteam natürlich keine Einigkeit und das ist auch gut so! Deswegen stellen euch in dieser kleinen Reihe zum Jahresende unsere Redakteur*innen ihre drei Favourites des Jahres 2021 vor.
Diesmal lest ihr hier die Jahrescharts von Marcel.
Schuldig im Sinne der Anklage. Vor gut einem Monat kam ich auf die tolle Idee, dass unsere Redaktion euch unsere Top3 vorstellt. Der Vorschlag fand sofort Zuspruch und wir haben den Salat. Ich habe mal meine Discogssammlung mit Releases von 2021 angeschaut und schon das gab mir zu denken, denn letztes Jahr war dies nicht nötig. Die Ärzte meldeten sich nach 7 Jahren mit “Hell” zurück und sorry, auch wenn “Dunkel” für viele das komplettere und stimmigere Album ist, für mich klingt es nach einem Versuch Geld zu drucken. Dann doch lieber bitte den Backkatalog endlich komplett neu auflegen. Madsen war mir ihrem selbstionischen Punkrockalbum auch gesetzt und Haydeed Dixie sind eh die Geilsten. Tja, 2021 sieht es anders aus, fast schon enttäuschend. Es gab ein paar Highlights, aber das waren im Regelfall Reissues wie beispielsweise die legendäre “Troublegum” von Therapy?. Ein absolutes Sahneschnittchen ist für mich das neue Album “Barn” von Neil Young & The Crazyhorse, aber das befindet sich noch nicht in meinem Besitz. Trotzdem habe ich drei Platten gefunden, die es dieses Jahr mehr als einmal auf meine Dreher geschafft haben.
Broilers – Puro Amor
Ich stehe auf kommerzielle Musik. Früher war bei der Düsseldorfer Combo mehr Punk und mehr Oi, das stimmt. Ich mag aber mehr die Pop Punk Sparte, wie ja bereits erwähnt den Ärzten, den Toten Hosen oder eben seit der “Santa Muerte” den Broilers (ja ich weiß, der Kommerz begann schon früher). Wären nur so Schlagerhymnen wie “Gib das Schiff nicht auf” auf dem Longplayer vertreten, womit sie es auch in den ZDF Fernsehgarten hätten schaffen können, wäre die Platte keinerlei Erwähnung wert. Doch alleine für ihren Anti-AFD-Song “Alice und Sarah” feiere ich sie jeden Tag. Insgesamt bietet “Puro Amor” mehr Abwechslung als der Vorgänger “(Sic!)” und macht einfach Feierlaune.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
Volbeat – Servant of the Mind
“Servant of the Mind” erschien erst vor ein paar Tagen am 03.12.2021. Da waren bei den meisten die Jahresrückblicke bereits fertig und evt. schaffen Volbeat, die ebenfalls wie die Broilers für 2022 einige Deutschlandkonzerte planen, in die Rückblicke 2022. Ich habe tatsächlich überlegt, ob an dieser Stelle nicht AC/DC stehen sollten, aber “PWR/Up” erschien halt schon 2020 und mir fehlte da tatsächlich im Gegensatz zu Volbeat die Abwechslung. Mit “Dagen for (feat. Stine Bramsen)” haben sie inzwischen auch das Zeug auf Sendern wie WDR2 zu laufen, d.h. es geht noch mehr in die Richtung Radio Pop, was ich seinerzeit bei Bands wie Bon Jovi beispielsweise sehr schade fand und die, nicht ohne Grund, Aufgrund ihrer Bedeutungslosigkeit nicht mal mehr im Radio gespielt werden. Volbeat gelingt aber der Spagat zwischen Radio Pop und Back To The Roots. “Temple of Tekur” oder “Becoming” beweisen, dass die Jungs immer noch Gas geben können.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
Alice Cooper – Detroit Stories
Das beste zum Schluss. “Alte weiße Männer sollten langsam mal den jüngeren Platz machen!” Diesen Satz habe ich dieses Jahr irgendwo mal in einem anderen Zusammenhang gelesen und den Kopf geschüttelt. Musik ist weder eine Frage des Alters noch des Geschlechts. Trotzdem habe ich irgendwann aufgehört, die Releases vom Alice Cooper zu verfolgen, weil sie mich nicht mehr abholten und langweilten. Bei “Detroit Stories” war das nicht anders. Da gab es nicht mal ein Achselzucken von mir. In den einschlägigen Vinyl Foren auf Facebook jedoch überschlugen sich die User vor Begeisterung. Ok dachte ich mir, wozu gibt es Streamingdienste. Samstagsvormittags räumte ich die Küche auf und startete auf dem Tablet “Detroit Stories”. Was soll ich euch sagen? Der alte Mann hat es immer noch drauf. Ich griff zum Telefonhörer und bestellte mir ein Exemplar bei meinem Local Dealer. Der Opener “Rock And Roll” nimmt einen mit zurück in die 1970er und in die Zeit, wo eine Hardrockband gefälligst auch noch eine Orgel haben musste. “Hail Mary” ist meiner zweiter Anspieltipp für euch, vorausgesetzt ihr mögt die Kombination aus Blues- und 1980er Hardrock. “Independence Dave” hätte auch locker das Zeug dazu in der Rocky Horror Picture Show dabei zu sein. Insgesamt ist das Album eine Zeitreise in die Zeiten des Glamrock und Hardrock der 1960er bis 1980er Jahre. Gönnt euch!
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |